176 Winkel, Koordinaten und Symmetrie H m8k5eh Video Winkel, Koordinaten und Symmetrie Die „Schattenspiele“ des Obelisken Für die Ägypter waren Obelisken aber viel mehr als religiöse Symbole. Ein Obelisk erlaubte es ihnen, anhand seines Schattens den Lauf der Sonne zu verfolgen. Der Schatten der Spitze des Obelisken wandert (auf der Nordhalbkugel der Erde) jeden Tag von Westen über Norden nach Osten. Zu Mittag, wenn der Schatten am kürzesten ist, hat die Sonne ihren Höchststand und steht genau im Süden. Damit war es möglich, die Richtung nach Norden auf dem Boden zu markieren. Die Ägypter verfolgten den Verlauf des Schattens an allen Tagen eines Jahres. Dabei stellten sie fest, dass in den Wintermonaten der Schatten weitaus länger ist als in den Sommermonaten. Sie gravierten den Verlauf des Schattens der Obeliskenspitze stündlich in den Boden. So schufen sie mit Hilfe des Obelisken eine Tagesuhr. Wiederholten sie diesen Vorgang ein Jahr lang, hatten sie eine Jahresuhr erstellt. Der Obelisk Eines der beeindruckendsten und zugleich ältesten geometrischen Gebilde, das Menschen ersonnen haben, ist der Obelisk. Ein Obelisk hat meist eine quadratische Grundfläche und vier extrem langgezogene, nach oben hin schmäler werdende Vierecke als Seitenflächen. An seinem oberen Ende ist der Obelisk mit einer kleinen Pyramide abgeschlossen. Der höchste Obelisk zur Zeit der ägyptischen Hochkultur wurde in der Zeit um 1460 vor Chr. errichtet. Er hat eine Höhe von 32 m und steht noch heute im Amuntempel in der Nähe von Luxor. Obelisken symbolisierten für die Ägypter die steingewordenen Strahlen der Sonne. Sie waren ein Zeichen für den Sonnengott Amun. Obelisk im Tempel des Sonnengottes Amun (Karnak bei Luxor, Ägypten) Jahresuhr am Fußboden der Kirche Santa Maria degli Angeli, Rom. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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