96 Rechnen mit Dezimalzahlen D Rechnen mit Dezimalzahlen Rechnen nach Adam Ries(e) Adam Ries gilt als Vater des modernen Rechnens und war einer der bedeutendsten Rechenmeister im deutschsprachigen Raum. Die Dezimalschreibweise von Adam Ries hatte einen großen Vorteil: Man brauchte nur die Rechenregeln mit den Ziffern 1 bis 9, das „Eins-plus-eins“ und das „Ein-mal-eins“ zu kennen. Beachtete man noch ein paar Regeln zum Stellenwert und über die Null, hatte man das Rechnen mit natürlichen Zahlen im Griff. Ein weiterer Vorteil war, dass Ries damit auch das Rechnen mit Dezimalzahlen erklären konnte. Alle seine Erkenntnisse schrieb er in seinem berühmten Mathematik-Buch „Rechenbuch/auff Linien und Ziphren/…“ nieder. Das Rechenbuch des Adam Ries als Verkaufsschlager Mehr als hundert Mal musste das Rechenbuch des Adam Ries nachgedruckt werden, so gut verkaufte es sich. Es war wirklich ein Wunderwerk. Alle Zahlen, die riesengroßen, bei denen die Buchstaben der römischen Zahlzeichen bei weitem nicht ausreichten, und die winzig kleinen, welche die Römer mit ihren Zahlzeichen nicht einmal aufschreiben konnten, alle unendlich vielen Zahlen waren bei Adam Ries mit den zehn Ziffern und dem Komma erfasst. Und selbst die aberwitzigsten Rechnungen mit Zahlengiganten und mit Zahlenzwergen lehrte er aufs Einfachste durchzuführen. Vor allem war das Buch auch deshalb so erfolgreich, weil es nicht in Latein, sondern in Deutsch verfasst war. Es war nicht für die wenigen Gelehrten, sondern für alle geschrieben. Denn Adam Ries wollte, dass möglichst viele Menschen rechnen können, dass sie wissen, wie man mit Zahlen im Handel, im Gewerbe und beim Messen und Wiegen umgeht, und sie dadurch die Welt besser verstehen. Das Rechenbuch von Adam Ries Kannst du dir vorstellen, welche Situation auf dem Bild dargestellt wird? Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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