33 Ökosystem Wald Schulbuch Seite 96 O Waldboden unter der Lupe In einer Handvoll Boden leben mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde! Der Großteil davon ist mit freiem Auge nicht sichtbar. Mit einer Becherlupe oder einem Mikroskop kannst du aber viele Tiere beobachten. Für die folgenden Versuche eignet sich eine frische Bodenprobe aus der oberen Bodenschicht eines Laubwaldes besonders gut. Du kannst aber auch Bodenproben von einem Acker oder Kompost untersuchen oder Proben aus verschiedenen Böden miteinander vergleichen. 1. Bestimmung im Freiland Material: frische Bodenprobe Becherlupe Esslöffel Zahnstocher Bestimmungshilfe Eine Becherlupe eignet sich gut, um eine frische Bodenprobe – am besten direkt vor Ort – auf Tiere ab einer Körpergröße von etwa 2 mm zu untersuchen. 1. Gib etwa einen Esslöffel der Probe in die Becherlupe. Mit dem Zahnstocher kannst du die Bodenkrümel vorsichtig verteilen. 2. Wenn du Tiere entdeckst, versuche sie mithilfe eines Bestimmungsschlüssels oder einer anderen Bestimmungshilfe zu bestimmen (Tipp: Die Anzahl der Beine verrät dir, zu welcher Klasse der Gliederfüßer das Tier zählt.) 3. Fertige von den gefundenen und bestimmten Tieren Zeichnungen an und liste deine Funde in einem Protokoll auf. 4. Nach deiner Beobachtung kannst du die Tiere unbeschadet wieder freilassen. Der italienische Insektenforscher Antonio Berlese (1863 – 1927) entwickelte eine einfache Methode, um Bodentiere zu untersuchen: den Berlese- Apparat (siehe Abb.). 1. Gib befeuchtetes Papier in das Becherglas (Auffanggefäß) 2. Häng das Sieb in den Trichter und befülle es mit deiner Probe. Größere, umherlaufende Tiere kannst du vorsichtig mit der Federpinzette oder dem Pinsel in eine Becherlupe geben. 3. Beleuchte die Probe. Die Bodenlebewesen werden vor Licht und Wärme fliehen und durch das Sieb in das Becherglas fallen. 4. Betrachte die Tiere in einer Becherlupe oder mit einem Mikroskop, bestimme sie mit einem Bestimmungsbuch und fertige Zeichnungen an. 5. Notiere die Anzahl der gefundenen Tiere und vergleiche sie mit der Anzahl der Tiere aus anderen Proben. Erkläre die Unterschiede. Tipp: Du kannst das Becherglas auch in einen Karton stellen, um die Trichteröffnung von unten abzudunkeln. 1 Berlese-Apparat 2. Lass die Tiere zu dir kommen – mit einem Berlese-Apparat Material: frische Bodenprobe Trichter Sieb oder Netz (Maschenweite 2–3 mm) Lichtquelle Becherglas weißes Papier (Küchenrolle) Federpinzette oder Haarpinsel Bestimmungshilfe Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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