Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch [Teildruck]

 Der Salzgehalt im Wasser ist ein wichtiger abiotischer Faktor Abhängig vom Salzgehalt unterscheidet man Süßwasser (limnische Gewässer) und Salzwasser (marine Gewässer). Alle Gewässer enthalten mehr oder weniger gelöste Salze. Im Gegensatz zum Meerwasser schmeckt man sie im Süßwasser aber nicht, da der Gehalt im Wasser zu gering ist. Für wasserbewohnende Organismen ist der Salzgehalt wesentlich. So können die meisten Süßwasserfische nicht im Salzwasser überleben oder umgekehrt. Die Geschwindigkeit der Strömung prägt den Lebensraum in Flüssen Die Strömungsgeschwindigkeit in Flüssen ist ein weiterer abiotischer Faktor, der den Lebensraum beeinflusst. Beispielsweise benötigen Wasserasseln stehende oder langsam fließenden Gewässer. Dort halten sie sich an Wasserpflanzen oder am Boden zwischen absterbenden Pflanzen auf. In schnellen Strömungen leben hingegen manche Larven von Eintagsfliegen. Sie haben abgeflachte Körper und spezielle Haftorgane, um sich an Steinen festzuklammern. So ermöglichen unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten die Besiedlung verschiedener ökologischer Nischen. Die Wassertemperatur bestimmt den Sauerstoffgehalt Die Wassertemperatur beeinflusst den Sauerstoffgehalt: Warmes Wasser enthält weniger gelösten Sauerstoff als kaltes Wasser. In sauerstoffarmen Gewässern können zB Schlammröhrenwürmer überleben. In sauerstoffreichen, kalten Gewässern leben oft Steinfliegenlarven. Diese benötigen hohe Sauerstoffgehalte und sind gut an das Leben in klaren, kalten Bächen angepasst. Die Temperatur bestimmt somit, welche Tiere in einem Gewässer leben können. Salzgehalt Je nach Lage des Ozeans bzw. des Meeres (ob aufgrund der Sonneneinstrahlung mehr oder weniger Wasser verdunstet) beträgt der Salzgehalt zwischen 0,3 bis knapp 3,5 % Salz (entspricht etwa 3 Esslöffel Salz auf ein Liter Wasser). 7 Der Echte Clownfisch lebt im Salzwasser. 8 Die Bachforelle lebt im Süßwasser. Die Merkmale von Lebewesen passen zu den Umweltbedingungen Eintagsfliegenlarven und Wasserasseln sind Zeigerlebewesen. Sie zeigen die Strömungsgeschwindigkeit eines Flusses. Umgekehrt kann man durch Messung der Strömung oder der Wassertemperatur eine Vermutung anstellen, welche Arten in diesem Lebensraum zu finden sein könnten. Ein ähnlicher Zusammenhang ist bei Pflanzen bekannt. Anhand von Zeigerpflanzen kann man den Nährstoffgehalt eines Bodens beurteilen. Manche Pflanzen wachsen nur auf nährstoffreichen Böden, andere nur auf nährstoffarmen. Kenn ich das? 9 Wasserasseln (10–15 mm lang) leben in langsam fließenden Gewässern. 10 Larve einer Eintagsfliege (3–5 cm lang) in schnell fließendem Gewässer. 11 Schlammröhrenwürmer 12 Steinfliegenlarve 106 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy MjU2NDQ5MQ==