Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch [Teildruck]

Evolution – Arten ändern sich Ursachen der Evolution Schon die griechischen Philosophen dachten über eine gemeinsame Abstammung der Arten und deren Umwandlung nach. Wissenschafter im 18. und 19. Jahrhundert kamen zu der Erkenntnis, dass sich das Leben auf der Erde ständig verändert, dass Arten miteinander verwandt sind, dass sie entstehen, sich verändern und wieder vergehen. Sie begründeten damit die Abstammungslehre. Es war letztendlich aber der britische Naturforscher Charles Darwin, der herausfand, welche Mechanismen dabei wirken. Überproduktion – Arten produzieren mehr Nachkommen als nötig Überproduktion bedeutet, dass Lebewesen mehr Nachkommen erzeugen als dies für die Erhaltung der Art notwendig wäre. So hat ein Stieglitzpärchen pro Jahr circa zehn Nachkommen. Bei einer Lebenserwartung von zirka drei Jahren ergibt das 30 Nachkommen. Die Stieglitze müssten sich dadurch vermehren. Dies ist aber nicht so, ihre Zahl bleibt konstant. Das heißt, dass von 30 Stieglitzpärchen nur zwei überleben. Welche Nachkommen überleben aber? Variation – Unterschiedlichkeit der Nachkommen Erbanlagen bestimmen, was für ein Lebewesen heranwächst (Hund, Regenwurm, Pflanze, …), wie es funktioniert (Stoffwechsel, Wachstum, Fortpflanzung, …) und wie es aussieht (Augenfarbe, Körpergröße, Blütenfarbe, …). Sie sind sozusagen die Baupläne von Lebewesen. Damit eine Art erhalten bleibt, müssen die Erbanlagen weitergegeben werden. Die Lebewesen müssen sich fortpflanzen. Durch ungeschlechtliche Fortpflanzung ( Begegnungen mit der Natur, Band 2) entstehen Klone, das bedeutet, dass die Nachkommen die gleichen Erbanlagen beziehungsweise Merkmale aufweisen wie der Mutterorganismus. Die geschlechtliche Fortpflanzung erfolgt durch Befruchtung. Die Nachkommen haben dadurch Erbanlagen beider Elternteile. Welche Merkmale von wem stammen unterliegt weitgehend dem Zufall. Zwischen den Nachkommen gibt es deshalb geringfügige Unterschiede. So kann es beispielsweise sein, dass ein Stieglitz ein schlampiger Nestbauer ist und deshalb das Risiko groß ist, dass die Eier aus dem Nest fallen. Ein anderer wiederum hat vielleicht einen leicht veränderten Schnabel, der noch besser geeignet ist, Samen aus Früchten herauszupicken. 22 Charles Darwin Abstammungslehre Evolution; besagt, dass die heutigen Lebewesen von in früheren Erdzeitaltern lebenden Vorfahren abstammen und deshalb mehr oder weniger nah miteinander verwandt sind. Charles Darwin britischer Naturforscher; 1809–1861 Erbanlagen Gene; befinden sich in den Zellkernen fortpflanzen Fortpflanzung ist die Weitergabe des Erbmaterials an die Nachkommen Klone klon (griech.) = Zweig, Schössling Befruchtung Die Zellkerne von Eizelle und Spermium bzw. Schwärmer verschmelzen miteinander. Mütterliches und väterliches Erbmaterial werden dadurch gemischt. 23 Überproduktion und Selektion: Nur zwei von dreißig Nachkommen eines Stieglitzpärchens überleben 24 Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung sehen sich die Nachkommen oft ähnlich, haben aber keine identen Erbanlagen. 35 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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