Begegnungen mit der Natur 3, Schulbuch [Teildruck]

Evolution – Arten ändern sich Ähnlichkeit aufgrund ähnlicher Funktion Durch Divergenz ( Abb. 14) entstehen über lange Zeiträume neue Arten aus gemeinsamen Vorfahren. Umgekehrt haben manchmal auch nicht eng miteinander verwandten Arten unabhängig voneinander ähnliche Merkmale entwickelt. Dies wird als Konvergenz bezeichnet und ist die Folge von ähnlichen Umweltbedingungen. So haben beispielsweise Maulwurf ( Abb. 14) und Maulwurfsgrille ( Abb. 16) als Anpassung an das Leben im Erdreich einen kegelförmigen Kopf, kräftige, schaufelförmige Vorderbeine und Gehörorgane mit einem Schutz gegen eindringende Erde ausgebildet. Auch die in Amerika vorkommenden Kakteen ( Abb. 17) und die afrikanischen Wolfsmilchgewächse ( Abb. 18) verbindet keine enge Verwandtschaft. Ihre dicken, fleischigen, wasserspeichernden Sprossachsen sind eine Anpassung, die typisch für Pflanzen in trockenen Umgebungen ist. Durch Konvergenz entstandene Organe sind kein Beleg für gemeinsame Vorfahren, aber trotzdem ein Beweis für die Evolution: Veränderung der Arten durch Umweltzwänge. Die Form der Halswirbel passt zur Funktion des Halses Bei fast allen Säugetieren besteht die Halswirbelsäule aus sieben Wirbeln, unabhängig von der Länge und dem Aussehen des Halses ( Abb. 15). Der erste Halswirbel, der Atlas, trägt den Schädel, seine spezielle Form ermöglicht das Nicken des Kopfes. Der zweite Halswirbel, der Axis, stützt den Atlas. Eine zahnartige Ausstülpung ermöglicht eine Drehbewegung des Kopfes. Die übrigen fünf Halswirbel sind so gestaltet, dass sie die flexiblen Bewegungen des Halses ermöglichen. Kenn ich das? 15 Giraffe und Maus haben jeweils sieben Halswirbel (Größenverhältnis stimmt nicht) 16 Maulwurfsgrille, 4,5 cm Divergenz evolutionäre Auseinanderentwicklung; divergere (lat.) = auseinanderstreben Konvergenz funktionsähnlich; convergere (lat.) = sich hinneigen Umweltzwänge Umwelt- oder Selektionsfaktoren; die äußeren Bedingungen und Einflüsse, die auf Lebewesen wirken und dazu führen, dass sich Populationen im Laufe der Zeit an ihre Umwelt anpassen. Die Individuen, die am besten an die bestehenden Selektionsfaktoren angepasst sind, haben eine größere Wahrscheinlichkeit, zu überleben und sich erfolgreich fortzupflanzen. Umweltzwänge sind entscheidende Faktoren dafür, welchen Weg die Evolution nimmt. 17 Kaktus, Amerika 18 Wolfsmilchgewächs, Afrika Vergleiche die Skelette der Vordergliedmaßen in Abb. 14. Gib an, welche Farbe für welche Knochen steht. grün: gelb: violett: pink: hellrosa: Du bist dran! 33 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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