Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Wald – Vielfalt und Bedeutung Buntspechte und Borkenkäfer regulieren einander Als Nahrung dienen dem Buntspecht unter anderem Borkenkäfer und deren Larven, die er unter Baumrinden hervorholt. Buntspecht und Borkenkäfer stehen in einer Räuber-Beute-Beziehung. Je mehr Borkenkäfer es gibt, desto größer ist das Nahrungsangebot. Dies wirkt sich auf das Vorkommen der Spechte aus. Sie können mehr Junge aufziehen, die Zahl an Spechten erhöht sich dadurch. Mehr Spechte fressen wiederum mehr Käfer, wodurch die Zahl der Borkenkäfer zurück geht. Da nun das Nahrungsangebot wieder kleiner ist, geht auch die Zahl der Spechte zurück. Wenn diese gegenseitige Regulierung über lange Zeit ausgewogen ist, dann stehen Fressfeinde und ihre Beute im ökologischen Gleichgewicht. Eine Tierart hat meistens mehrere natürliche Feinde und die Feinde selbst haben auch wieder natürliche Feinde. Außerdem beeinflusst das Wetter die Zahl der Nachkommenschaft. Es herrschen damit vielfältige Wechselbeziehungen in einem Ökosystem. Je mehr Wechselbeziehungen es gibt, desto stabiler ist das ökologische Gleichgewicht. Fichten-Monokulturen begünstigen Borkenkäfer Die Fichte ist seit etwa 200 Jahren der wichtigste Holzlieferant und wird deshalb aufgeforstet. Sie bildet gerade Stämme, weshalb sie sich bestens für die Herstellung von Dachstühlen und Möbel eignet. Sie ist der häufigste Baum unserer Wälder. Fichten in Monokulturen lassen sich billiger und schneller bearbeiten. Fichten-Monokulturen sind jedoch besonders anfällig für Borkenkäferbefall. Da die Käfer ein überreiches Nahrungsangebot vorfinden, können sie sich bei warmen und trockenem Wetter bereits innerhalb eines Jahres massenhaft vermehren. Bis die natürliche Regulierung durch Beutegreifer (zB Spechte) einsetzen kann, dauert es mindestens ein weiteres Jahr – zu spät aus Sicht der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer. Räuber-Beute-Beziehung ist eine Wechselbeziehung zwischen Beutegreifern (Räubern) und ihren Beutetieren in einem Lebensraum. ökologisches Gleichgewicht oder biologisches Gleichgewicht; Das Verhältnis von Produzenten, Konsumenten und Destruenten ist ausgewogen und bleibt relativ gleich. aufgeforstet zur Bewaldung angepflanzt Monokulturen Flächen, auf denen nur ein und diesselbe Nutzpflanzenart über mehrere Jahre hintereinander angepflanzt wird. Monokulturen sind eintönig und bieten nur wenigen Arten einen passenden Lebensraum. Sie tragen zum Artenverlust bei (siehe auch Seite 82). 30 Räuber – Beute – Beziehung von Buntspecht und Borkenkäfer (das Größenverhältnis Specht/Käfer ist nicht original dargestellt) wenige Beutetiere wenige Räuber viele Räuber viele Beutetiere Räuber-Beute-Beziehungen regulieren das ökologische Gleichgewicht Spechte und Borkenkäfer regulieren einander. In einem stabilen Ökosystem herrscht ein ökologisches Gleichgewicht. Räuber (zB Spechte) und Beutetiere (zB Borkenkäfer) sind in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander vorhanden. Kenn ich das? 99 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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