Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Ökosystem Wald Bei etwa 1800 Meter Seehöhe ist die Waldgrenze In den meisten Gegenden Österreichs gibt es ab etwa 1800 Metern Seehöhe keine geschlossenen Waldbestände mehr. Grund für diese Waldgrenze sind die extremen Lebensbedingungen, unter denen auch die meisten Nadelbaumarten nicht mehr gedeihen können – niedrige Temperaturen, starker Wind, steiniger Boden und Wassermangel. Da im gefrorenen Boden kein Wasser zur Aufnahme zur Verfügung steht, die Pflanzen aber auch bei Frostwetter Wasser abgeben, vertrocknen viele. Die Zeit, in der die Pflanzen hier wachsen können, ist sehr kurz. Manche Baumarten, die hier noch überleben können, bilden niedrige Gebüsche. Bei anderen kommt es durch den starken Wind zu Krüppelwuchs. In dieser sogenannten Krummholzzone (1800–2100 m) gedeihen nur noch widerstandsfähige Baumarten wie Lärchen ( Seite 35), Zirben ( Abb. 11) und Latschen ( Abb. 13). Der Boden wird bedeckt von Zwergsträuchern wie Almrausch ( Abb. 14) und Preiselbeeren ( Abb. 15). Eine typische krautige Pflanze dieser Zone ist der Enzian ( Abb. 16). Wald- und Baumgrenze können variieren Tiefe Temperaturen während der Wachstumsphase begrenzen das Wachstum der Bäume in höheren Regionen. In den meisten Gegenden Österreichs gibt es deshalb ab etwa 1800 m Seehöhe keine geschlossenen Waldbestände mehr. In manchen Gegenden, so etwa im Bereich der Kalkalpen in Nordösterreich sowie ganz im Süden, ist die Waldgrenze deutlich tiefer, während in den Zentralalpen zwischen Osttirol und dem Ötztal in 2000 m Höhe noch geschlossene Zirbenwälder vorkommen. Mit zunehmender Höhenlage werden die Lebensbedingungen extremer – starker Wind, steiniger Boden und Wassermangel im gefrorenen Boden. Ab einer bestimmten Höhenlage, wo die Jahresdurchschnittstemperaturen um den Nullpunkt liegen, kommen keine Bäume mehr vor. Die Kälte hemmt das Wachstum. Die Baumgrenze liegt bei durchschnittlich 2100 Meter Höhe. Aufgrund der Klimaerwärmung ist zu erwarten, dass sie sich in den kommenden Jahrzehnten allmählich nach oben verschieben wird. Zirben gehören zur Pflanzengattung der Kiefern, die an ihren relativ langen Nadeln zu erkennen sind. Zirben wachsen häufig über Felsspalten, da ihre Samen zur bevorzugten Nahrung von Tannenhähern ( Abb. 12) gehören und diese in den Spalten Nahrungsvorräte für den Winter anlegen. Latschen Kiefernart, die aufgrund magelnder Wärme, starken Windes und monatelangen Schneedrucks einen Krüppelwuchs aufweist. Zwergsträucher sind ganz oder teilweise verholzte Pflanzen, die nicht höher als einen halben Meter sind. 11 Zirbe 12 Tannenhäher 13 Latschen 14 Almrausch 15 Preiselbeeren 16 Enzian Gehst du im Winter Skifahren oder im Sommer in die Berge wandern? Dann schau beim nächsten Mal, wenn du mit dem Lift oder in einer Gondel auf den Berg fährst, wie sich der Pflanzenbewuchs vonunten nach oben verändert. Du bist dran! 94 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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