Landlebensräume – vom Menschen beeinflusst Landwirtschaftliches Grünland muss bewirtschaftet werden Weiden und Wiesen sind Landflächen, die vom Menschen für landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden, sogenanntes Kulturland. Wiesen werden mehrmals im Jahr gemäht. Es gedeihen daher dort nur Pflanzen, die nach der Mahd wieder austreiben können und auch viel Licht vertragen. Es sind hauptsächlich mehrjährige Pflanzen, darunter viele Gräser. Beweidung und Mähen hält die Pflanzen kurz und verhindert, dass sich einzelne robuste Arten durchsetzen. Somit wird die Artenvielfalt gefördert. Die regelmäßige Mahd von Wiesen wirkt außerdem einer Verbuschung und Waldentstehung entgegen, auch auf Flächen im Hochgebirge, die aufgrund ihrer Steilheit für die Beweidung unbrauchbar sind. Magerwiesen weisen eine große Artenvielfalt auf Auf mineralstoffarmen Böden entwickeln sich sogenannte Magerwiesen. Sie zeichnen sich durch eine große Vielfalt an verschiedenen Pflanzenarten aus. Entsprechend groß ist auch die Zahl der dort lebenden verschiedenen Tierarten, wie zB Käfer, Schmetterlinge und Spinnen. Aufgrund des geringen Mineralstoffangebots wachsen die Pflanzen langsam. Die Wiesen müssen deshalb nur zweimal im Jahr gemäht werden. Die erste Mahd findet erst statt, wenn die Pflanzensamen reif und verbreitet sind. Damit haben nicht nur die diversen Pflanzenarten eine Überlebenschance, sondern auch Tiere, die sich von diesen Pflanzen beziehungsweise deren Samen ernähren. Bodenbrüter wie der Wachtelkönig ( Abb. 16) haben die Möglichkeit im Schutz der Wiese ihre Eier auszubrüten. Um die Wiesen ertragreicher zu machen, also, um sie mehrmals im Jahr mähen zu können, werden Wiesen häufig gedüngt. Infolge des höheren Mineralstoffangebots im Boden können nun auch andere Pflanzenarten wachsen und sich ausbreiten, wie zB Löwenzahn ( Abb. 15). Es verdrängen dann wenige neue Arten die vielen ursprünglichen. Die Vielfalt der Arten nimmt ab. Weiden sind Grünland, auf dem Vieh gehalten wird. Wiesen werden zur Gewinnung von Heu und Silage (= durch Milchsäurebakterien haltbar gemachtes Grünfutter) regelmäßig gemäht. Mahd Vorgang des Mähens Verbuschung und Waldentstehung Wenn die Grünländer nicht regelmäßig gemäht oder beweidet werden, verwandeln sie sich allmählich wieder in Wald. Zunächst wachsen zwischen den Gräsern Büsche und Sträucher, gefolgt von Bäumen. Durch diese schrittweise Entwicklung wird nach einigen Jahren aus der einst offenen Graslandschaft langsam wieder ein geschlossener Wald. 13 Grünland wird ohne menschliche Eingriffe wieder zu Wald (Sukzession). fortschreitende Sukzession Rohboden Gräser Sträucher Bäume Wald Pionierpflanzen Algen Moose Pilze Flechten 14 Magerwiesen sind artenreich 15 Gedüngte Wiesen sind artenarm 16 Wachtelkönig, ein Bodenbrüter Künstliche Auslese durch Mahd verändert die Artenzusammensetzung Bei der Mahd von Wiesen ist die Wirkung der künstlichen Auslese (Selektion) zu erkennen. Pflanzen, die häufige Schnitte und stärkere Sonneneinstrahlung gut vertragen, wie viele Gräserarten, werden gefördert. Ebenso haben mehrjährige Pflanzen, die sich ungeschlechtlich vermehren können, einen Vorteil gegenüber einjährigen Pflanzen, die sich geschlechtlich fortpflanzen. Daher sind bestimmte Pflanzen wie Disteln auf gemähten Wiesen selten, sie vertragen den Schnitt nicht. Auf Weiden sind sie häufiger, da die Weidetiere die mit Dornen bewehrten Disteln meiden. Kenn ich das? 89 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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