Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Die Vielfalt der Gliederfüßer – auf einen Blick! Die Vielfalt der Gliederfüßer – auf einen Blick! Die Gliederfüßer sind in der Evolution die erfolgreichste Gruppe von Lebewesen ă Die ursprünglichen Gliederfüßer hatten einen einfach gebauten Körper aus Segmenten, ein Außenskelett aus Chitin und gegliederte Beine. Im Laufe der Evolution haben sie unterschiedlichste Anpassungen entwickelt, die es ihnen ermöglichen, in verschiedenen Lebensräumen zu leben und sich zu vermehren. ă Zu diesen Anpassungen zählen zB die Verschmelzung von Segmenten zu Körperabschnitten mit bestimmten Aufgaben, Spezialisierung der Beine auf unterschiedliche Funktionen, Entwicklung von Flügeln u. v. a. m Ein einfaches Nervensystem und Sinnesorgane ermöglichen Verständigung und Wahrnehmung ă Gliederfüßer haben ein Nervensystem, das aus einem einfachen Gehirn und einem bauchwärts gelegenen Nervenstrang besteht. ă Die leistungsfähigen Facettenaugen der Insekten bestehen aus vielen Einzelaugen. Spinnentiere haben weniger leistungsfähige Punktaugen. ă Mit Ausnahme der Spinnentiere haben alle Gliederfüßer zu Antennen umgebildete Beinpaare am Kopf. Mit den Antennen tasten, riechen und verständigen sie sich. Bei den Spinnentieren ist das erste Beinpaar zu Kiefertastern umgewandelt. Sie dienen als Tastorgane und ermöglichen die Wahrnehmung von Luftschwingungen. Die Form der Merkmale unterstützt ihre jeweilige Funktion optimal ă Gliederfüßer haben ein Außenskelett aus Chitin. Es bildet einen schützenden Hautpanzer und ermöglicht somit ein Leben an Land. ă Beinpaare, die ursprünglich der Fortbewegung dienten, können auch andere Aufgaben erfüllen, die für die jeweilige Art vorteilhaft sind. Krebse haben zB Zangen, die dem Beutefang dienen, Maulwurfsgrillen haben Grabschaufeln zum Graben in der Erde, Heuschrecken haben die Hinterbeine zu Sprungbeinen umgebildet. ă Aus den Beinpaaren am Kopf wurden im Laufe der Evolution Antennen, die dem Tasten und Riechen dienen, und Mundwerkzeuge. Ihre Form ist an die jeweilige Nahrung angepasst. Gliederfüßer haben ein offenes Kreislaufsystem und atmen mit Tracheen ă Gliederfüßer atmen mit Tracheen. Das sind feine Luftröhren, die den ganzen Körper durchziehen und so die Luft direkt zu den Organen bringen. Webspinnen haben zusätzlich Buchlungen. ă Gliederfüßer haben ein offenes Kreislaufsystem. Ein an der Rückenseite gelegenes röhrenförmiges Herz hält die Hämolymphe in Bewegung. ă Spinnentiere und einige Insekten verdauen ihre Nahrung außerhalb des Körpers. Spinnentiere entwickeln sich vom Ei direkt ohne Larvenstadium, Insekten haben ein Larvenstadium ă Gliederfüßer pflanzen sich geschlechtlich fort. Bei Spinnentiere schlüpfen aus den Eiern Jungtiere, die den erwachsenen Tiereb sehr ähnlich sehen (direkte Entwicklung). ă Insekten haben eine indirekte Entwicklung: Aus den Eiern schlüpfen Larven. Ihr Ziel ist es, zu fressen und zu wachsen. Nach mehreren Larvenstadien und Häutungen, entwickeln sie sich zum erwachsenen Tier. ă Wenn die Insektenlarven dem erwachsenen Tier bereits ähnlich sind, nur kleiner und meist ohne Flügeln, dann bezeichnet man diese Umwandlung als allmähliche Metamorphose. Sieht die Larve ganz anders aus und wandelt sich während eines Puppenstadiums zum erwachsenen Tier aus, dann spricht man von einer vollkommenen Metamorphose. 85 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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