Die Vielfalt der Gliederfüßer Gliederfüßer können Schäden und Krankheiten verursachen Unter den Gliederfüßern gibt es auch welche, die dem Menschen Probleme bereiten. In der Land- und Forstwirtschaft, in Gärten, Parks und Gärtnereien sind das zum Beispiel verschiedene Insektenarten beziehungsweise deren Larven, die sich von Kulturpflanzen ernähren. So verursachen zB Borkenkäfer aus Sicht des Menschen große Schäden in österreichischen Wäldern. Aus ökologischer Sicht sind sie ein natürlicher Teil des Nahrungsnetzes im Lebensraum Wald. Auch im Haushalt können Gliederfüßer Schäden anrichten. Diverse Mottenarten (Schmetterlinge) legen ihre Eier in trockene Lebensmittel wie Mehl, Nüsse, Trockenfrüchte und Schokolade. Die Larven, die aus den Eiern schlüpfen, fressen die Lebensmittel und verunreinigen sie mit Kot. Die Larven der Kleidermotte fressen Löcher in Kleidung und Teppiche. In tropischen Ländern spielen manche Gliederfüßer eine Rolle als Krankheitsüberträger. So überträgt beispielsweise die Anophelesmücke Plasmodien ( Seite 13), die beim Menschen Malaria verursachen. Auch in Österreich gibt es Gliederfüßer, die Krankheitserreger übertragen. Zecken gehören zu den Spinnentieren. Sie ernähren sich von Blut. Der Gemeine Holzbock ist mit einem Stech-Saug-Rüssel ausgestattet. Damit sticht er in die Haut des Menschen. Beim Blutsaugen können die Tiere FSME-Viren und Borrelien übertragen. Gegen FSME kann man sich vorbeugend impfen lassen. Keine Impfung gibt es gegen die Borreliose, eine Krankheit, die durch schraubenförmige Bakterien, die Borrelien, hervorgerufen wird. Die Krankheitserreger lassen sich durch die Einnahme eines Antibiotikums ( Seite 52) bekämpfen. Unbehandelt kann die Krankheit zu schweren Gelenksentzündungen führen sowie das Nervensystem und das Herz schädigen. Gliederfüßer nützen dem Menschen Einige Gliederfüßer, insbesondere räuberische und parasitäre Insekten, sowie Spinnen sind natürliche Feinde von Schadinsekten und somit aus menschlicher Sicht sehr nützlich. Ein Beispiel für nützliche Insekten im Wald ist die Rote Waldameise, ein staatenbildendes Insekt. Die bis zu einem Zentimeter großen Tiere ernähren sich vor allem von Insekten und deren Larven, von Raupen, Spinnentieren und Aas. An einem schönen Sommertag werden bis zu 100 000 Insekten in ein großes Nest eingebracht, darunter auch viele die für Menschen Schäden anrichten. Bei der biologischen Schädlingsbekämpfung setzt der Mensch gezielt natürliche Feinde dieser Arten ein. Zecken sind die größten Vertreter der Ordnung der Milben, die zur Klasse der Spinnentiere gehören. FSME Frühsommer-Meningoenzephalitis; Die Krankheit kann durch Entzündung des Gehirns und der Gehirnhäute zu starken Kopfschmerzen, Nackensteifheit, Verwirrtheit, Gangstörungen, Krampfanfällen, Lähmungen und Atemstörungen bis hin zum Tod führen. Borreliose Erstes Anzeichen einer Infektion kann eine größere kreisrunde Hautrötung im Einstichbereich sein. Sicher nachweisen lässt sie sich durch eine Blutuntersuchung. biologische Schädlingsbekämpfung Ein gegen Blattläuse erfolgreich eingesetzter biologischer Schädlingsbekämpfer ist der Marienkäfer ( Seite 83 Abb. 64). 53 Die Anophelesmücke ist der Überträger der Malaria ( Seite 13). 54 Gemeiner Holzbock; Im vollgesogenen Zustand kann das Tier bis zu 3 cm lang werden 55 Ameisen ernähren sich auch von toten Tieren 56 Nest der Roten Waldameise 57 Borreliose – kreisrunde Hautrötung im Einstichbereich 81 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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