Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Die Vielfalt der Gliederfüßer Bienen verständigen sich untereinander An Bienen kann man interessante Verhaltensweisen beobachten. Der Begriff Verhalten beschreibt in der Biologie alle Reaktionen eines Lebewesens auf die Umwelt. Bei Honigbienen dienen zB Bewegungsabfolgen auch der Verständigung. Die Bienen eines Bienenstocks verständigen sich miteinander mit Duftstoffen, Tänzen oder Berührungen. Diese Kommunikation ermöglicht es ihnen, Informationen über Nahrungsquellen oder Gefahren auszutauschen. Bienen zeigen Futterquellen durch Tanzen an Sammelbienen verständigen sich untereinander über die Entfernung, die Richtung und die Ergiebigkeit einer Futterquelle. Hat eine Sammlerin eine ergiebige Futterquelle entdeckt, die nicht weiter als 100 Meter vom Stock entfernt ist, tanzt sie auf der Wabe zwischen den anderen Bienen im Kreis ( Abb. 46 oben). Diese werden auf die Tänzerin aufmerksam, tanzen hinter ihr her und nehmen dabei mit ihren Fühlern den Blütenduft auf, den die Tänzerin verströmt. Diese als Rundtanz bezeichnete Bewegungsabfolge dauert umso länger, je ergiebiger die Futterquelle ist. Nach dem Tanz fliegen die Sammelbienen aus und suchen im Umkreis von 100 Metern die Nahrungsquelle, die sie aufgrund des aufgenommenen Blütendufts erkennen können. Ist die Futterquelle weiter als 100 Meter entfernt, wird der sogenannte Schwänzeltanz zur Verständigung eingesetzt. Die Biene beschreibt dabei einen Achter. Auf der Geraden schwänzelt sie mit dem Hinterleib und zittert mit den Flügeln ( Abb. 46 unten). Diese Schwänzelstrecke gibt die Lage der Nahrungsquelle zur Sonne an ( Abb. 48). Schwänzelt die Biene auf der Wabe senkrecht nach oben, bedeutet das, dass sich die Nahrungsquelle in Richtung Sonne befindet. Schwänzelt sie senkrecht nach unten, liegt die Futterquelle in entgegengesetzter Richtung zur Sonne. Erfolgt der Tanz in einer bestimmten Richtung dazwischen, zeigt dieser Winkel an, in welchem Winkel zur Sonne geflogen werden muss. Je schneller geschwänzelt wird, desto näher, je länger der Tanz dauert, desto ergiebiger ist die Futterquelle. 46 Rundtanz (oben), Schwänzeltanz (unten) 47 Imker mit Bienenstöcken im Wald 48 Schwänzeltanz; der Winkel, der auf der Wabe zur Senkrechten getanzt wird, ist der Winkel zwischen Futterquelle und Sonne. Bei der Abbildung ganz links liegt die Futterquelle direkt in Richtung der Sonne. p93787 Animation: Bienentanz 79 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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