Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Gliederfüßer Arbeiterinnen übernehmen in ihrem Leben viele Aufgaben In staatenbildenden Insektenvölkern arbeiten die Mitglieder zusammen, um die Bedürfnisse des Insektenstaates zu erfüllen. Es gibt eine klare Arbeitsteilung, bei der bestimmte Gruppen für die Nahrungsbeschaffung, Brutpflege, Verteidigung oder den Nestbau verantwortlich sind. Eine Jungbiene säubert in den ersten zwei Tagen nach dem Schlüpfen die Zellen. Vom 3.–5. Tag füttert sie ältere Larven, zwischen dem 6. und dem 10. Tag füttert sie die Junglarven und die Drohnen mit Pollen und Honig. Die Königin wird von den sechs bis zehn Tage alten Arbeiterinnen mit Gelee Royale ( Seite 76) gefüttert. Nach dem 10. Lebenstag bildet sich die Futtersaftdrüse ( Abb. 44) zurück, dafür reifen Wachsdrüsen ( Abb. 44) an der Körperunterseite am Hinterleib heran. Zwischen dem 11. und dem 16. Tag scheidet eine Arbeiterin aus den Wachsdrüsen Wachsschüppchen aus. Aus ihnen werden Waben gebaut. Brut- und Honigzellen werden mit Wachsdeckeln verschlossen. Außerdem wird der Stock gesäubert. Nach dem 16. Tag bilden sich auch die Wachsdrüsen wieder zurück. Die 17 bis 18 Tage alte Arbeiterin nimmt den Sammelbienen Nektar und Pollen ab, der Pollen wird in die Waben gestampft und der Nektar im Verdauungstrakt zu Honig eingedickt. Anschließend wird er als Wintervorrat in den Waben eingelagert. Ab dem 19. Tag bewacht die Arbeiterin das Flugloch. Ankömmlinge werden kontrolliert. Jedes Bienenvolk hat einen eigenen Stockgeruch, den die Arbeitsbienen verströmen. Eindringlinge, die anders riechen, werden so erkannt. Zur Verteidigung gegen unerwünschte Besucher, zB Hornissen, dient ein Stachelapparat ( Abb. 44) im Hinterleib. Er besteht aus dem mit Widerhäkchen versehenen Stachel und einer Giftblase. Ab dem 21. Tag wird die Arbeiterin Sammelbiene. Sie verlässt den Stock, um Nektar, Pollen und Wasser zu sammeln. Ungefähr am 40. Tag stirbt die Biene. Die Hinterbeine sind als Sammelbeine ausgebildet Beim Blütenbesuch bleibt Pollen am behaarten Körper der Biene haften. Mit bürstenartigen Haaren an der Innenseite der Hinterbeine bürstet sie den Pollen vom Körper ab. Anschließend kämmt sie den in den Bürsten befindlichen Pollen mit kammartigen Haaren an den Hinterbeinen in eine kleine Mulde an der Außenseite der Hinterbeine, in das so genannte Körbchen. Sind die Körbchen gefüllt, bringt die Biene den Pollen zum Bienenstock. Stachelapparat Ein Mensch wird nur dann gestochen, wenn sich die Biene bedroht fühlt. Sie bohrt dabei ihren Stachel in die Haut und spritzt das Gift hinein. Der Giftstachel lässt sich aus dem Chitin-Panzer von Insekten wieder herausziehen, bleibt aber in der elastischen Haut von Säugetieren stecken. Die Biene reißt sich beim Versuch loszukommen den ganzen Stachelapparat heraus und stirbt an den Folgen dieser Verletzung. Für Menschen ist ein Bienenstich in der Regel schmerzhaft aber harmlos. Für Personen, die stark allergisch reagieren, besteht allerdings eine lebensbedrohende Gefahr. Bei einer allergischen Reaktion muss sofort eine Ärztin oder ein Arzt gerufen werden. 43 Biene mit vollen Pollenkörbchen Wachsdrüsen Futtersaftdrüse Stachelapparat 44 Besonderheiten im Bienenkörper 45 Aufgaben einer Arbeiterin (Comic) 1.–2 . Tag 3. – 5. Tag 11.–16. Tag 19.–20.Tag ab 21. Tag 6. – 10. Tag 17.–18.Tag 78 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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