Gliederfüßer Staatenbildende Insekten Gliederfüßer leben meistens als Einzelgänger. Es gibt aber auch welche, die Gemeinschaften bilden, sogenannte staatenbildende Insekten. Bekannte Beispiele dafür sind die rote Waldameise und die Honigbiene. Die Zahl der Bienen in einem Volk schwankt zwischen 50 000 und 70 000 Tieren im Frühsommer, wenn das Nahrungsangebot ausreichend ist, und 5000 im Winter. Die meisten davon sind Arbeiterinnen. Sie leben zirka 40 Tage. In der ersten Hälfte ihres Lebens verrichten die etwa 1,4 cm großen unfruchtbaren Weibchen alle Arbeiten im Bienstock. Ab dem 21. Tag verlassen sie den Stock immer wieder, um Nahrung zu sammeln ( S. 78). Pro Bienenstock gibt es nur eine etwa 2 cm große Königin. Ihre Aufgabe ist es, Eier zu legen. Außerdem erzeugt und verteilt sie im Bienenstock einen Stoff, der die Eierstöcke der Arbeiterinnen funktionsuntüchtig macht. Die Arbeiterinnen sind somit nicht zur Eiablage fähig. Männliche Honigbienen, so genannte Drohnen, gibt es nur zur Fortpflanzungszeit. Je nach Größe des Bienenvolks beträgt ihre Zahl zwischen mehreren Hundert bis Eintausend. Aufgabe der etwa 1,8 cm großen Drohnen ist die Begattung der Königin. Bienen durchlaufen eine vollkommene Metamorphose Bei der Entwicklung der Bienen findet eine vollkommene Metamorphose statt. Die Königin legt Eier in die Wachszellen ( Abb. 39 a). Drei Tage später schlüpft daraus eine bein- und augenlose Larve. Sie wird von den Arbeiterinnen mehrmals am Tag gefüttert ( Abb. 39 b). In den nächsten Tagen wird die Larve immer größer ( Abb. 39 c). Insgesamt viermal streift sie ihre Larvenhaut ab, unter der sich bereits eine neue, größere gebildet hat. Ist die Larve ausgewachsen, verschließt eine Arbeiterin die Zelle mit einem Wachsdeckel ( Abb. 39 d). Die Larve beginnt nun mit der Verpuppung. Sie spinnt dabei eine Hülle um sich herum, die zum Kokon aushärtet ( Abb. 39 e). Nach einigen Tagen nagt die Imago den Deckel durch und verlässt die Zelle ( Abb. 39 f). Arbeitsbienen schlüpfen am 21., Drohnen am 24. und Königinnen am 16. Tag nach der Eiablage. Königinnen entwickeln sich in besonderen Zellen In den Monaten Mai bis Juni, wenn das Bienenvolk eine gewisse Größe erreicht hat, beginnen die Arbeiterinnen auf den Bienenwaben bis zu zwölf, etwa zwei Zentimeter große, ovale Zellen, die Weiselzellen, ( Abb. 40) zu bauen. Die Königin legt in jede Weiselzelle ein Ei. Die daraus schlüpfenden Larven werden von Arbeiterinnen mit Gelee Royale gefüttert. Dieser nur für Königinnenlarven bestimmte Futtersaft wird in einer Drüse im Kopf der Arbeiterinnen gebildet ( Seite 78). Er bewirkt, dass in den Weiselzellen fruchtbare Weibchen, die Jungköniginnen, heranwachsen. staatenbildende Insekten Gemeinschaft von Insekten, in der jedes Tier zum Wohle des Volkes bestimmte Aufgaben übernimmt. Bienenstock Wilde Honigbienen bauen in Baumhöhlen aus Wachs Gebilde aus kleinen sechseckigen Zellen (Waben). Sie dienen der Aufzucht von Jungen und Lagerung von Pollen und Honig. In der Bienenzucht hilft der Imker oder die Imkerin nach. Den Bienen werden in Holzrahmen dünne Platten aus Bienenwachs mit sechseckiger Prägung zur Verfügung gestellt. Sie können beiderseits ihre Waben anbauen. Weiselzellen Die Bienenkönigin wird als Weisel bezeichnet. Weiselzellen sind die Zellen, in denen sich die Jungköniginnen entwickeln. 37 Königin, Arbeiterin, Drohne (annähernd Originalgröße) 38 Imkerinnen und Imker züchten und halten Honigbienen zur Honigproduktion. 39 Entwicklung der Honigbiene (Schema) 40 Weiselzellen auf Bienenwaben a b c d e f 76 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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