Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Die Vielfalt der Gliederfüßer Direkte Entwicklung und Metamorphose Die meisten Gliederfüßer pflanzen sich geschlechtlich fort. Die Entwicklung beginnt mit einer Zelle, die durch Verschmelzen zweier Geschlechtszellen entstanden ist, und setzt sich dann entweder direkt oder indirekt fort. Über die indirekte Entwicklung mit Metamorphose erfährst du mehr auf Seite 74. Du hast sie bereits in der 1. Klasse bei den Amphibien kennengelernt. Die meisten Spinnentiere entwickeln sich direkt Im Spätsommer findet bei den Kreuzspinnen die Paarung statt ( Abb. 23). Die Männchen übertragen dabei mithilfe der Kiefertaster Spermien in die Geschlechtsöffnung der Spinnenweibchen. Im Spätherbst spinnen die Weibchen bis zu fünf Eihüllen, sogenannte Kokons ( Abb. 24). Jeder Kokon wird mit 40 bis 50 befruchteten Eiern gefüllt. Kurz darauf sterben die Weibchen. Im Frühjahr schlüpfen Jungspinnen aus den Eiern ( Abb. 25). Sie gleichen in Gestalt und Lebensweise den erwachsenen Tieren. Sie sind lediglich kleiner und haben noch keine funktionstüchtigen Geschlechtsorgane. Sie müssen sich etwa zehnmal häuten, bis sie im darauffolgenden Frühjahr ihre volle Größe erreicht haben. Mit der letzten Häutung werden sie geschlechtsreif. 23 Kreuzspinne, Paarung 24 Kreuzspinne, Kokon 25 Kreuzspinne, Jungspinnen Metamorphose Umwandlung; metamorphosis (griech.) = Umgestaltung, Umwandlung, Verwandlung Paarung Hat das Kreuzspinnenmännchen zur Paarungszeit ein Weibchen in seinem Netz gefunden, spinnt es einen Faden zum Netzrand hin. Durch rhythmisches Zupfen an diesem Faden macht das Männchen auf sich aufmerksam. Ist die weibliche Spinne paarungsbereit, kommt sie zum Netzrand. Dort findet die Spermienübertragung statt. Unmittelbar danach verlässt das Männchen das Weibchen sehr schnell. Unachtsame Männchen werden nach der Paarung vom Weibchen getötet und gefressen. Männchen, die den Weibchen entkommen, sterben kurze Zeit nach der Paarung eines natürlichen Todes. Skorpione sind lebendgebärend und betreiben Brutpflege Nicht bei allen Spinnentieren übertragen die Männchen die Spermien direkt in die weibliche Geschlechtsöffnung. So zum Beispiel bei den Skorpionen. Trifft ein männlicher Skorpion auf ein paarungsbereites Weibchen, kommt es zu einem Paarungstanz. In dessen Verlauf legt das Männchen ein Spermienpaket ab, das anschließend vom weiblichen Tier in die Geschlechtsöffnung aufgenommen wird. Die Eier werden im Eierstock befruchtet und dort auch ausgebrütet. Unmittelbar nach der Geburt klettern die Jungtiere auf den Rücken der Mutter ( Abb. 26). Dort bleiben sie bis zur ersten Häutung, danach leben sie selbstständig. Kenn ich das? 26 Skorpion mit Jungtieren auf dem Rücken 27 Skorpion, Jungtier, nachdem es den Rücken des Muttertieres verlassen hat 28 Skorpion, ausgewachsen (Alpenskorpion, 4 cm groß) 73 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy MTA2NTcyMQ==