Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Die Vielfalt der Gliederfüßer Ein Außenskelett schützt den Körper Während die Wirbeltiere ein Skelett haben, das den Körper von innen stützt und schützt, haben Gliederfüßer ein Außenskelett − einen Hautpanzer. Er besteht im Wesentlichen aus Chitin. Es verleiht dem Insektenkörper eine gewisse Festigkeit und macht ihn widerstandsfähig gegen Einflüsse von außen. Trotz dieses Panzers bleiben die Tiere aber beweglich. Zwischen den Segmenten, aus denen die einzelnen Körperabschnitte zusammengesetzt sind, ist weniger Chitin eingelagert. Dadurch sind sie wie eine Ritterrüstung gegeneinander beweglich. Das Außenskelett hat nicht nur Schutzfunktion, es dient auch dem Ansatz von Muskeln. Da der Hautpanzer nicht mitwachsen kann, müssen sich Gliederfüßer gelegentlich häuten. Die Körperhülle wird abgestreift und durch eine neue, bereits unter der alten Hülle liegenden, ersetzt. Diese ist allerdings anfangs noch weich und muss erst aushärten. In dieser Zeit sind die Tiere Feinden schutzlos ausgeliefert. Beinpaare wurden reduziert und umfunktioniert Im Lauf der Evolution lässt sich eine Reduktion der gegliederten Beine und eine Spezialisierung auf verschiedene Funktionen beobachten. So war zum Beispiel schon bei den Trilobiten ein Beinpaar im Kopfbereich zu Antennen umgebildet. Die anderen Beinpaare der Kopfsegmente waren zu Mundwerkzeugen ( S.70) umfunktioniert. Je nach Lebensweise lassen sich bei den heute lebenden Gliederfüßern vielfältige Abwandlungen beobachten. Bei vielen Krebsarten ist ein Beinpaar zu Zangen, die dem Beutefang dienen, umgewandelt. Die Maulwurfsgrille hat zu Grabschaufeln umgeformte Vorderbeine. Heuschrecken haben die Hinterbeine zu Sprungbeinen umgebildet. Chitin celluloseähnlicher, harter, widerstandsfähiger Stoff, den auch Pilze in ihren Zellwänden eingelagert haben ( Seite 49). Reduktion Verringerung; reducere (lat.) = zurückziehen, zurückführen Antennen auch als Fühler bezeichnet, kommen bei Insekten, Krebstieren und Tausendfüßern vor. Sie dienen als Tast- und Riechorgane. 3 Spinne beim Häuten Die Evolution ist ein ständiger Prozess der Anpassung Gliederfüßer waren vor rund 450 Mio. Jahren die ersten Tiere an Land. Der neue Lebensraum eröffnete ihnen ein vielfältigeres Nahrungsangebot, weniger Nahrungskonkurrenz und Schutz vor Fressfeinden im Wasser. Der Landgang war durch die Entwicklung neuer Merkmale möglich: Der wasserundurchlässige Hautpanzer schützt vor Austrocknung – ein Vorteil für das Leben an Land. Kenn ich das? 4 Die Evolution der Gliederfüßer Trilobiten (ausgestorben) 3 Körperabschnitte 1 Beinpaar pro Körpersegment 2 Körperabschnitte 4 Beinpaare 2 Körperabschnitte 1–2 Beinpaare pro Körpersegment 3 Körperabschnitte Unterschiedliche Anzahl von Beinen 3 Körperabschnitte 3 Beinpaare 1–2 Flügelpaare Spinnentiere Tausendfüßer Krebse Insekten gemeinsamer Vorfahre 67 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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