Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Weichtiere Schnecken benötigen eine feuchte Umgebung Bei Trockenheit zieht sich die Weinbergschnecke in ihr Gehäuse zurück und verschließt die Öffnung mit einem Schleimhäutchen. Das Zurückziehen erfolgt durch den Rückziehmuskel ( Abb. 7) der vom Fuß hinein bis zur Gehäusespitze zieht. Erst wenn es wieder feucht genug ist, wird das Häutchen durchstoßen und das Tier kommt heraus. Ein Rückzug ins Gehäuse findet auch bei drohender Gefahr statt. Den Winter verbringt die Schnecke, in lockerem Boden eingegraben, ebenfalls in ihrem Haus, das sie mit einem Kalkdeckel verschließt. Schnecken haben eine Raspelzunge Weinbergschnecken sind Pflanzenfresser. Zur Nahrungsaufnahme haben sie ein im Tierreich einzigartiges Organ ausgebildet – eine Zunge, die mit hakenförmigen Zähnchen aus Chitin besetzt ist, die so genannte Raspelzunge. Bei den pflanzenfressenden Schnecken wie der Weinbergschnecke ähnelt die Oberfläche der Raspelzunge einer Feile. Sie besteht aus vielen kleinen, gleich geformten Zähnchen. Beim Fressen drückt das Tier die Mundöffnung auf die Nahrung und raspelt diese mit der Zunge ab ( Abb. 8). Lage des Rückziehmuskels 7 Gehäuse im Querschnitt (Schema) 8 Funktion der Raspelzunge (Schema; A Raspelzunge B Zungenmuskulatur) Weinbergschnecken sind Zwitter Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung verschmelzen eine weibliche und eine männliche Geschlechtszelle. Wenn ein Lebewesen einer Art sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtszellen produzieren kann, nennt man es Zwitter. Wie die meisten Schnecken sind auch Weinbergschnecken Zwitter. Die Tiere befruchten sich jedoch nicht selbst, sondern begatten einander ( Abb. 9) und tauschen Spermien aus. Die eigenen Eizellen werden danach mit den Fremdspermien befruchtet und in einer selbst gegrabenen Höhle abgelegt ( Abb. 10). Kenn ich das? 9 Weinbergschnecken; Paarung 10 Weinbergschnecke; Eiablage 11 Junge Weinbergschnecke 62 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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