Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Die Vielfalt der Pilze Viele Ständerpilze leben symbiontisch Viele Pilze leben mit Pflanzen in Symbiose ( Seite 18). Sie umspinnen mit ihren Hyphen die Wurzeln der Symbiosepartner ganz dicht und dringen sogar in die Wurzeln ein. Sie versorgen ihren Partner mit Wasser und darin gelösten Mineralstoffen. Als Gegenleistung erhalten die Pilze Zucker und Stärke. Diese Art der Symbiose wird als Mykorrhiza bezeichnet. Die Mykorrhiza hat es vermutlich schon vor mehr als 400 Millionen Jahren gegeben. Die frühen Landpflanzen hatten noch nicht gut ausgebildete Wurzeln und waren deshalb auf die Pilze angewiesen. Die Pilze wiederum waren zur Nährstoffversorgung auf die Pflanzen angewiesen. Die meisten Mykorrhizapilze sind Ständerpilze. Knollenblätterpilze ( Seite 53 Abb. 25) beispielsweise umspinnen mit ihrem unterirdischen Myzel bevorzugt die Wurzeln von Laubbäumen. Die giftigen Fliegenpilze kommen vor allem in Nadelwäldern, besonders in Fichtenwäldern, vor. Steinpilze ( Seite 49 Abb. 5) findet man häufig unter Fichten, Föhren und Birken. Flechten sind Symbiosen zwischen Pilzen und Algen Flechten sind keine eigene Gruppe von Lebewesen, sondern Lebensgemeinschaften aus Pilzen und Algen. Die Algen erzeugen durch Fotosynthese Zucker, den sie den Pilzen zur Verfügung stellen. Als Gegenleistung versorgen die Pilze die Algen mit Wasser und Mineralstoffen. Flechten findet man fast überall auf der Erde. Sie besiedeln unter anderem Baumstämme, Holzzäune und Hausmauern. Sie kommen häufig auch auf Felsen, sogar im unwirtlichen Hochgebirge in über 5000 Metern Höhe vor. Nach ihrer Wuchsform unterscheiden wir zwischen Krusten-, Blatt-, Strauch- und Bartflechten. Flechtenarten reagieren unterschiedlich empfindlich auf Luftverschmutzung. Einige der empfindlichen werden als lebende Anzeiger, so genannte Bioindikatoren, für die Luftqualität herangezogen. Mykorrhiza Pilzwurzel; mykes (griech.) = Pilz, rhiza (griech.) = Wurzel Bioindikatoren sind Lebewesen, die auf eine Veränderung in ihrem Lebensraum reagieren. Sie lassen Rückschlüsse auf Veränderungen in der Umwelt ziehen. 10 Bei der ungeschlechtlichen Vermehrung der Flechten lösen sich Bruchstücke aus dem Pilzgeflecht mit eingelagerten Algenzellen (grün). 1. In der Abbildung ist ein Birkenpilz zu sehen. Finde eine Begründung für diesen Namen. 2. Suche mit einem Smartphone oder Fotoapparat ausgestattet deine Umgebung nach Flechten ab. Fotografiere die Flechten, vergleiche sie mit den Abb. 11 bis 15 und ordne sie den jeweiligen Gruppen zu. Du bist dran! 11 Krustenflechten: lückenlos mit dem Untergrund verwachsen; vertragen größere Schadstoffbelastung 12 Blattflechte: flächig blattartiger Wuchs; verträgt mäßige Schadstoffbelastung 13 Strauchflechte: strauchartige aufrecht oder von Bäumen hängend; verträgt geringe Schadstoffbelastung 14 Bartflechte: wie ein Schleier von Bäumen hängend; sehr empfindlich für Luftverschmutzung 51 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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