Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch [Teildruck]

Schnecken sind Weichtiere Hain-Bänderschnecken haben dunkel gebänderte Gehäuse Ein naher Verwandter der Weinbergschnecke ist die Hain-Bänderschnecke, die auch als Hain-Schnirkelschnecke bekannt ist. Das Gehäuse der Hain-Bänderschnecke (Abb. 12) ist mit zirka zwei Zentimetern Durchmesser nur etwa halb so groß wie das der Weinbergschnecke. Es weist ein bis fünf dunkelbraune, spiralige Bänder auf. Die Tiere sind häufig in Gärten, in Parkanlagen, auf Wiesen, Friedhöfen und Waldlichtungen anzutreffen. Die Große Rote Wegschnecke ist eine Nacktschnecke Die bis zu 15 Zentimeter langen Großen Roten Wegschnecken (Abb. 13) besitzen kein Gehäuse. Sie sind Nacktschnecken. Die nachtaktiven Tiere sind bei feuchter Witterung auch tagsüber in Gärten und Wäldern zu inden. Die Spanische Wegschnecke wurde bei uns eingeschleppt In den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde bei uns – vermutlich durch Gemüsetransporte – die Spanische Wegschnecke (Abb. 14) eingeschleppt. Da die ursprünglich in Portugal, Spanien und Westfrankreich beheimatete Nacktschnecke bei uns kaum natürliche Feinde hat, konnte sie sich vermehren. Die fresslustigen Tiere können in Gärten und auf Feldern große Schäden anrichten. Aufgrund der Nahrungskonkurrenz hat die Zahl der Großen Roten Wegschnecken durch die Ausbreitung der Spanischen Wegschnecke stark abgenommen. Natürliche Feinde sind Lebewesen, die andere Lebewesen beziehungsweise Teile von ihnen fressen und sie dadurch schädigen oder töten. Die natürlichen Feinde der Spanischen Wegschnecke sind diverse Entenvögel. 12 Hain-Bänderschnecke 13 Große Rote Wegschnecke 14 Die Spanische Wegschnecke (bis 12 cm lang) verdrängt einheimische Arten. 15 Anzahl der Tierarten auf der Roten Liste der weltweit gefährdeten Tierarten Steht das sechste Massenaussterben in der Erdgeschichte bevor? Mindestens fünfmal im Lauf der Erdgeschichte kam es zu extremen Umweltereignissen, die die Lebensbedingungen auf der Erde dramatisch veränderten. Arten, die sich nicht schnell genug anpassen konnten, starben aus. Die letzte große, weltweite Umweltkatastrophe fand vor 66 Millionen Jahren statt, als ein Meteorit auf der Erde einschlug und in der Folge die Saurier und viele weitere Tier- und Pflanzenarten verschwanden ( Begegnungen mit der Natur, Band 1, Seite 28). Nach jedem Massensterben dauerte es viele Millionen Jahre, bis sich neben den überlebenden Arten neue entwickelten und so eine neue, andersartige Pflanzen- und Tierwelt entstand. Biologinnen und Biologen warnen, dass längst ein sechstes großes Artensterben eingesetzt hat, das zudem wesentlich schneller verläuft als das vor 66 Millionen Jahren. Während sich der Artenverlust in der erdgeschichtlichen Vergangenheit über mehrere tausend Jahre hingezogen hat, verschwand Expertinnen und Experten zufolge in den letzten 50 Jahren mehr als die Hälfte der biologischen Vielfalt. Verantwortlich dafür ist der Mensch, der durch massive Eingriffe in die Natur die Umweltbedingungen verändert – Klimawandel, Abholzung von Wäldern, Flächenverbauung und Überfischung der Meere sind nur einige davon. Die Weichtiere sind nach den Insekten die zweitgrößte Tiergruppe. Sie zählen derzeit zu den am meisten bedrohten Arten. Hauptgründe sind Verlust des Lebensraumes, Umweltverschmutzung und Verdrängung durch nicht heimische, eingeschleppte Arten. Kenn ich das? 63 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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