Die Welt der Pflanzen Nicht nur Frühblüher können sich ungeschlechtlich fortpflanzen Einige Pflanzenarten, wie etwa die Erdbeere ( Abb. 57) und die als Zimmerpflanze beliebte Grünlilie ( Abb. 56), bilden Ausläufer. Es sind Sprosse, die von der Ausgangspflanze über oder unter der Erde wegwachsen und in einem gewissen Abstand Wurzeln und die ersten Laubblätter bilden. Durch die Seitensprosse erhalten die Jungpflanzen solange Nährstoffe, bis sie sich allein ernähren können. Ungeschlechtliche Vermehrung ist in Gärtnereien sehr beliebt Viele Pflanzen kann man relativ einfach durch Stecklinge vermehren. Man schneidet dafür etwa zehn Zentimeter lange Triebe ab und steckt sie entweder direkt in feuchte Erde oder gibt sie für zwei bis drei Wochen zum Anwurzeln in Wasser, bevor man sie in Erde einsetzt. Im Gartenbau wird Stecklingsvermehrung gerne durchgeführt. Die Pflanzen lassen sich so schneller vermehren als durch Samenaufzucht. Zudem weisen die Nachkommen gleiches Aussehen und gleiche Eigenschaften wie die Ausgangspflanze auf. Ungeschlechtliche Vermehrung spielt auch in der Landwirtschaft eine wichtige Rolle. So werden beispielsweise Kartoffelpflanzen durch Sprossknollen ( Seite 42), die Kartoffeln oder Erdäpfel, vermehrt. 56 Grünlilie mit Ausläufern 57 Erdbeerpflanze; Ausläuferbildung (Schema) Versuch mit Grünlilien Die Grünlilie eignet sich gut, um die ungeschlechtliche Vermehrung zu beobachten. Du benötigst eine Grünlilie mit Ausläufer. So geht’s: 1. Fertige eine Zeichnung der Pflanze an. Beschrifte Ausgangspflanze, Seitenspross, Ausläufer, Blätter und Wurzeln. 2. Schneide einen Ausläufer, der bereits mind. 5 Blätter gebildet hat, mit einer Gartenschere ab und setze ihn in ein Wasserglas, sodass der untere Teil im Wasser steht. 3. Beobachte mehrere Tage die Wurzelbildung. Mach täglich ein Foto, um das Wachstum zu dokumentieren. 4. Sobald ein Ausläufer gut entwickelte Wurzeln hat, pflanze ihn in einen separaten Blumentopf. Du bist dran! 58 Grünlilien-Ausläufer im Wasserglas 59 Kartoffelpflanzen werden durch die Sprossknollen (Erdäpfel, Kartoffeln) vermehrt. 60 Die Kartoffeln werden etwa 15 cm tief in die Erde gelegt und danach zugeschüttet. 44 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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