Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch [Teildruck]

Die Welt der Pflanzen Ungeschlechtliche Fortpflanzung Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung der Blütenpflanzen entstehen nach Bestäubung und Befruchtung Samen, die unter geeigneten Bedingungen keimen. Die Jungpflanzen weisen Merkmale beider Elternpflanzen auf. So können beispielsweise durch Bestäubung einer rotblühenden Pflanze mit dem Pollen einer weißblühenden Pflanze rosablühende Nachkommen entstehen. Manche Pflanzen können sich zusätzlich ungeschlechtlich ohne Eizellen und Pollen fortpflanzen. Die Nachkommen entwickeln sich aus Teilen der Ausgangspflanze. Sie weisen deshalb dieselben Merkmale wie die Ausgangspflanze auf. Frühblüher treiben zeitig im Frühjahr aus Viele Pflanzen im Wald müssen früh im Jahr austreiben und blühen, noch bevor die Sträucher und Bäume über ihnen belaubt sind. Nur so erhalten sie ausreichend Sonnenlicht. Sie werden als Frühblüher bezeichnet. Ein Beispiel ist die Tulpe. Sie hat unter der Erde, oberhalb der Wurzel, eine Zwiebel. Die fleischigen Zwiebelblätter, werden auch als Zwiebelschalen bezeichnet. Sie sind unterirdische Blätter mit Stärke als Nährstoff- und Energiespeicher. Mit ihrer Hilfe kann die Tulpe sehr zeitig im Frühjahr wachsen. Die Nährstoffe werden dabei aufgebraucht. Hat die Tulpe bereits Laubblätter, kann sie durch Fotosynthese wieder neuen Traubenzucker erzeugen, den sie zum Teil als Stärke in den Zwiebeln speichert. Ist die Tulpe verblüht, sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab. Die Pflanze ist damit aber nicht völlig verschwunden. Im Boden befindet sich noch die mit Nährstoffen angereicherte Zwiebel. Im nächsten Frühjahr wächst aus der Ersatzzwiebel eine neue Tulpe ( Abb. 38). Die Ersatzzwiebel ersetzt sozusagen die Zwiebel aus dem Vorjahr, deshalb der Name „Ersatzzwiebel“. Auch aus den Brutzwiebeln können neue Tulpen entstehen. Sie dienen der Vermehrung der Pflanze. Hyazinthen, Narzissen oder Schneeglöckchen sind weitere Beispiele für Frühblüher, die, wie die Tulpe, Zwiebeln als Speicherorgane nutzen. Es gibt Wurzel- und Sprossknollen Andere Frühblüher haben die Nährstoffe, die ihnen das frühzeitige Austreiben ermöglichen, nicht in Zwiebeln, sondern in anderen Organen gespeichert. Das Scharbockskraut ( Seite 43 Abb. 43) und Krokus ( Seite 43 Abb. 44) haben Knollen als Speicherorgane. Es sind rundliche Verdickungen von Wurzeln (Wurzelknollen) oder Sprossen (Sprossknollen). Beim Scharbockskraut sind mehrere kleinere Wurzelknollen zu finden ( Seite 43 Abb. 46). Der Krokus hat nur eine große Sprossknolle ( Seite 43 Abb. 47). Erdsprosse sind unterirdische Stängel Schneerose und Busch-Windröschen besitzen Erdsprosse. Das sind unterirdische Stängel, die Nährstoffe speichern. Im Frühjahr bilden sie nach oben neue Sprosse und nach unten Wurzeln. Fortpflanzung kann zu Vermehrung führen Fortpflanzung sichert die Erhaltung einer Art. Dies jedoch nur dann, wenn jedes einzelne Lebewesen vor seinem Tod einen Nachkommen hervorgebracht hat, der auch wieder einen Nachkommen hervorbringt usw. Lebewesen vermehren sich, wenn sie während ihres Lebens mehr als einen Nachkommen hervorbringen. Kenn ich das? 38 Tulpenzwiebel und Wurzel 39 Bau der Zwiebel (Schema) Zwiebelblatt Zwiebelhaut Brutzwiebel neuer Spross Ersatzzwiebel Wurzel 42 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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