Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch [Teildruck]

Die Welt der Pflanzen Die Samenanlagen der Bedecktsamer liegen im Fruchtknoten Der Bau der Blüten beziehungsweise Blütenstände der Nacktsamer unterscheidet sich von dem der Bütenpflanzen, die du in der 1. Klasse kennengelernt hast. Beim Vergleich der Blüten von Kiefer und Tulpe lassen sich die Unterschiede schnell erkennen ( Abb. 31–32): Bei der Tulpe liegen die Samenanlagen nicht frei auf Samenschuppen. Sie sind geschützt im Fruchtknoten eingeschlossen. Alle Blütenpflanzen, deren Samenanlagen in einem Fruchtknoten eingeschlossen und somit bedeckt sind, werden als bedecktsamige Blütenpflanzen oder Bedecktsamer bezeichnet. Die Staubblätter sind gegliedert in Staubfaden und Staubbeutel, in dem die Pollensäcke liegen. Der Einschluss der Samenanlagen, die Ausbildung auffälliger und mitunter gut duftender Blüten und die Ausbildung von Zwitterblüten steht eng im Zusammenhang mit der schrittweisen Entwicklung zur Tierbestäubung, überwiegend durch Insekten. Der Pollen wird nicht mehr direkt auf die Samenanlagen sondern auf die an der Spitze des Fruchtknotens beziehungsweise Griffels ausgebildeten Narbe übertragen. Nach erfolgter Bestäubung und Befruchtung bildet sich der Fruchtknoten, allein oder mit anderem Teilen der Blüte, zur Frucht um. Aus ihr werden letztendlich die reifen Samen auf unterschiedliche Weise freigesetzt. Die Pollenkörner der Nadelbäume sind sehr leicht und mit Luftsäcken ausgestattet ( Abb. 30). Finde eine Erklärung dafür. Du bist dran! Zwitterblüten Blüten, die mit beiden Geschlechtern ausgestattet sind Griffel Bei vielen Bedecktsamern ausgebildetes, stielartiges Organ an der Spitze des Fruchtknotens, das die Narbe in eine günstige Position zur Bestäubung bringt Narbe Organ zur Aufnahme von Pollen 30 Mikroskopische Aufnahme eines Nadelbaumpollenkorns Luftsäcke Bedecktsamer dominieren die Pflanzenwelt Lebewesen stehen in Konkurrenz zueinander, beispielsweise um Nahrung, Lebensraum und Licht und so begannen vor 120 bis 140 Millionen Jahren die Bedecktsamer die Nacktsamer zu verdrängen Mit Samenanlagen, die in einem Fruchtknoten eingeschlossen sind, einer gezielten Übertragung des Pollens auf die Narben durch Bestäuber wie beispielsweise Insekten, mit Früchten, die die Samen schützen sowie speziellen Einrichtungen zur Samen- beziehungsweise Fruchtverbreitung sind sie gegenüber den Nacktsamern im Vorteil. Heute sind 97 Prozent aller Pflanzen Blütenpflanzen. Es gibt nur noch rund 500 Arten Nacktsamer, überwiegend Nadelgehölze. Über 400 000 Pflanzenarten gehören zu den Bedecktsamern. Kenn ich das? 31 Männliche und weibliche Zapfen (Blütenstände) einer Kiefer 32 Tulpenblüte (Schema) Staubfaden Kronblätter Narbe Fruchtknoten mit Samenanlagen Staubblätter 40 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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