Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch [Teildruck]

Evolution der Blütenpflanzen Grundorgane der Blütenpflanzen Blütenpflanzen sind in Spross und Wurzeln gegliedert. Am Spross lassen sich Sprossachse und Blätter unterscheiden. Die Wurzel erfüllt mehrere Aufgaben Die Wurzeln verankern die Pflanze im Boden, nehmen mit den Wurzelhaaren Wasser und Mineralstoffe auf ( Seite 33) und speichern häufig auch Nährstoffe. Die meisten Samenpflanzen besitzen ein Pfahlwurzelsystem. Es besteht aus einer Haupt- oder Pfahlwurzel, die zum Erdmittelpunkt wächst. Von ihr zweigen Seiten- oder Nebenwurzeln ab ( Abb. 19). Gefäße kräftigen die Sprossachse und die Laubblätter Blütenpflanzen sind Gefäßpflanzen. Feine, dicht angeordneten Röhren, die wasserleitenden Gefäße, transportieren Wasser von den Wurzeln über die Sprossachse bis zu den Blättern. Die Zellwände dieser Gefäße enthalten Holzstoff. Neben den wasserleitenden Gefäßen gibt es auch nährstoffleitende Gefäße. Sie ziehen von den Blättern bis zu den Wurzeln und befördern die in den Laubblättern hergestellten Nährstoffe dorthin, wo sie benötigt werden. In den Laubblättern sind die Gefäße als Blattadern oder Blattnerven zu sehen. Bei manchen Pflanzen, etwa bei der Tulpe, liegen sie parallel, bei anderen, zB beim Raps, verzweigen sie netzförmig ( Abb. 3). Sprossachsen sind krautig oder verholzt Krautige Pflanzen, wie beispielsweise die Tulpe und der Raps, haben meist grüne, eher leicht biegsame Sprossachsen. Sie halten sich bei ausreichendem Wasserangebot durch die mit Zellsaft prall gefüllten Vakuolen in den Zellen aufrecht ( S.11). Unverholzte oder krautige Sprossachsen werden als Stängel bezeichnet. Bäume haben eine einzelne verholzte Sprossachse, den Stamm. Er verzweigt sich im oberen Bereich zur Baumkrone. Sträucher weisen ebenfalls verholzte Sprossachsen auf. Aus der Wurzel wachsen mehrere, dünnere Stämme heraus. Sie werden meistens weniger hoch als Bäume. 1 Bau eines Pfahlwurzelsystems 2 Die Hauptwurzel der Sellerie (links) ist durch Nährstoffspeicherung zur rundlichen Knolle, die der Karotte (rechts) zur länglichen Rübe verdickt. 3 Tulpe (links): Laubblatt parallelnervig Raps (rechts): Laubblatt netznervig Wasserleitende Gefäße haben Holzstoff eingelagert. Dies verleiht der Sprossachse Festigkeit. Blattadern, Blattnerven Verlaufen sie parallel, werden die Blätter als parallelnervig, verlaufen sie netzförmig, als netznervig bezeichnet. Gefäße und Wurzeln – ein wichtiger Schritt in der Evolution Die Entstehung von Gefäßen und Wurzeln war für die Evolution der Landpflanzen von besondere Bedeutung. Die wasserleitenden Gefäße verleihen der Sprossachse Festigkeit. Wurzeln nehmen nicht nur Wasser und darin gelöste Mineralstoffe auf, sie dienen auch der Verankerung der Pflanzen im Boden. Erst dadurch war es im Lauf der Evolution möglich, dass sich höherwüchsige Pflanzen entwickelt haben. Kenn ich das? 4 Kennzeichen eines Strauches: Mehrere Stämme wachsen aus der Wurzel. 5 Kennzeichen eines Baumes: Ein Baumstamm, Äste bilden eine Krone. 31 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=