Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Die Biologie der Sinne Tast-, Temperatur- und Schmerzsinn Die menschliche Haut ist aus verschiedenen Schichten aufgebaut. In Abbildung 20 ist ein schematischer Schnitt durch alle Schichten dargestellt. Von der äußersten Schicht, die den Körper nach außen abgrenzt, bis zu den tiefsten Bereichen der Unterhaut, die den Knochen, Knorpeln, Sehnen, Muskeln und Organen aufliegt. Die Oberhaut besteht aus der Horn- und der Keimschicht Die Oberhaut besteht aus einer oberen Hornschicht aus abgestorbenen Zellen ( Abb. 20/1) und einer darunterliegenden Keimschicht ( Abb. 20/2). Die Keimschicht produziert fortlaufend neue Oberhautzellen, die nach einiger Zeit verhornen und nach etwa vier Wochen abgestoßen werden (Schuppenbildung). Die Zellen der Keimschicht bilden durch Einlagerung von bestimmten Farbstoffen die Pigmentschicht ( Abb. 20/3), die vor gefährlichen Sonnenstrahlen schützt. Die Lederhaut ist für die Temperaturregelung wichtig Anschließend an die Oberhaut befindet sich die Lederhaut. Ihre Blutgefäße, die nach Bedarf stärker oder schwächer durchblutet werden, haben für die Temperaturregelung eine große Bedeutung. Zahlreiche Schweißdrüsen ( Abb. 20/4) in der Lederhaut geben bei zu großer Körperwärme Schweiß über Hautporen ab. Die Verdunstung an der Hautoberfläche kühlt den Körper. Gleichzeitig werden nicht mehr benötigte Stoffe ausgeschieden. An manchen Stellen ist die Keimschicht in die Lederhaut eingesenkt. In diesen Haarbälgen entwickeln sich die Haare. An jedem Haarbalg ( Abb. 20/5) sitzt ein Haarbalgmuskel ( Abb. 20/6) und eine Talgdrüse ( Abb. 20/7). Die Talgdrüsen sondern eine fettige Substanz, den Talg, an die Hautoberfläche ab. Er hält die Haut geschmeidig. Die kleinen Haarbalgmuskeln ziehen sich unter anderem bei Kälte oder Angst zusammen. Dadurch richten sich die Haare auf. Man bekommst eine „Gänsehaut“. Hornschicht schützt den Körper vor Austrocknung und vor dem Eindringen von Schmutz und Krankheitserregern. An besonders beanspruchten Stellen, wie zB auf den Fersen, ist sie zum Schutz vor Verletzungen verdickt. Sonnenstrahlen haben für den Körper positive Effekte (zB Produktion von Vitamin D), können die Hautzellen aber auch schädigen. Sonnencremes und Kopfbedeckungen sind für hellhäutige Menschen besonders wichtig. Temperaturregelung Wenn der Körper zu warm ist, sind die Blutgefäße in der Haut weit und stark durchblutet, wodurch an der Körperoberfläche Wärme abgegeben werden kann. Bei Kälte verengen sich die Blutgefäße zum Schutz vor zu großem Wärmeverlust. Talgdrüse Talgdrüsen kommen auch frei (nicht gemeinsam mit Haaren) vor, zB im Bereich der Augenlider. Bei Verstopfung der Talgdrüsen (zB durch falsche oder mangelnde Hautpflege, Störungen im Hormonhaushalt, schlechter Ernährung, Einnahme von Medikamenten, manchmal aber auch ohne erkennbare Ursache) entstehen kleine Knoten (Pickel) unter der Haut, die sich entzünden können. „Gänsehaut“ Reflex, der bei den behaarten Vorfahren des Menschen nützlich war: Bei Kälte richteten sich die Haare auf, wodurch mehr Luft darunter gelangte. Durch den Luftpolster war der Körper besser vor Wärmeverlust geschützt. 20 Aufbau der menschlichen Haut (Schema) Seite 78: Aufbau der menschlichen Haut Oberhaut Lederhaut Unterhaut 2 1 4 3 6 5 7 21 „Gänsehaut“ 122 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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