Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Nervensystem und Sinne Lärm kann das Gehör schädigen Zu lauter Schall, das regelmäßige, laute Hören von Musik oder kurze, sehr laute Geräusche können die Hörsinneszellen zerstören und damit das Gehör dauerhaft schädigen. Studien belegen, dass aufgrund der ständigen Beschallung mit Kopfhörern bereits einer beziehungsweise eine von vier Jugendlichen schlecht hört. Der Gehörgang sollte nicht geputzt werden Das Ohrenschmalz schützt unser Ohr vor Austrocknung und fängt Staub- und Schmutzteilchen auf. Es darf also nicht aus dem Gehörgang entfernt werden. Wattestäbchen haben nichts im Ohr zu suchen. Sie schieben das Ohrenschmalz zu einem Pfropf zusammen, der dann am Trommelfell klebt. Zur Reinigung darf lediglich überflüssiges Ohrenschmalz, das in den Bereich der Ohrmuschel gelangt, am besten mit einem sauberen Papiertaschentuch, entfernt werden. Das Ohr beherbergt auch den Gleichgewichtssinn Bei genauer Betrachtung der Abb. 16 auf Seite 120 findest du im Innenohr oberhalb der Hörschnecke drei senkrecht zueinander stehende Bogengänge. Sie sind Sitz des Dreh- und des Lagesinnes, die zusammen den Gleichgewichtssinn bilden. Die Bogengänge sind mit Flüssigkeit gefüllt. Sie beherbergen die Drehsinneszellen. Bei Drehbewegungen drehen sich die Bogengänge mit den Sinneszellen mit, die Flüssigkeit in den Bogengängen zunächst aufgrund der Trägheit allerdings nicht. Die Sinneshaare werden dadurch entgegen der Drehbewegung verbogen, was elektrische Impulse in den Sinneszellen auslöst. Die werden von den Empfindungsnerven an das an das Gehirn geleitet. Am Übergang der Bogengänge in die Gehörschnecke, im sogenannten Vorhof, sitzen die Lagesinneszellen. Sie funktionieren ähnlich wie die Drehsinneszellen, ihre Signale übermitteln allerdings Informationen über nach vorne, hinten, oben oder unten gerichtete Bewegungen. 18 Laute Musik kann das Gehör schädigen Trägheit Jeder Körper versucht in seinem Zustand zu verharren und setzt einer Bewegungsänderung einen Widerstand entgegen. Wenn das Auto, in dem du sitzt, spontan abbremst, bewegt sich dein Körper weiter, es schleudert dich nach vorne. Drehsinneszelle Die Dreh- und Lagesinneszellen haben wie auch die Hörsinneszellen an der Spitze haarähnliche Fortsätze. Im Ruhezustand stehen diese Sinneshaare senkrecht. Bei Bewegung werden sie verbogen, was elektrische Impulse auslöst. 1. Versuch zum Drehsinn: Dreh dich ganz schnell um die eigene Achse und bleib dann ruhig stehen. Beschreibe deine Empfindung und erkläre, wie sie zustande kommt. 2. Versuch zum Lagesinn: Fahre mit einem Aufzug und achte dabei genau auf deine Wahrnehmung. Beschreibe deine Empfindung und erkläre, wie sie zustande kommt. Du bist dran! 19 Seekrank – Sinnesorgane im Konflikt Sinnesorgane im Konflikt Die Sinnesorgane arbeiten meistens nicht unabhängig voneinander, oft ergänzen sie einander. Ein Beispiel dafür ist die Kombination aus Schmecken und Riechen. Das Zusammenspiel von Sehen und Hören spielt beispielsweise bei der Kommunikation mit anderen Menschen eine Rolle. Sinne können jedoch auch einander widersprechen. So etwa auf hoher See. Während die Augen die Information liefern, dass sich das Innere des Schiffes nicht bewegt, liefert das Gleichgewichtsorgan die Information Schaukelbewegung, Die Wahrnehmung der unterschiedlichen Signale verursacht ein Schwindelgefühl, das mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen kann. Kenn ich das? 121 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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