Ökosystem Wald Die Beziehung zwischen Mensch und Wald Der Wald ist Lebensraum für viele Lebewesen. Menschen nutzen, pflegen und gestalten die Wälder seit Jahrtausenden. Daher gibt es fast keine unberührten Wälder mehr. Wälder liefern Holz und sichern Arbeitsplätze Forste sind bewirtschaftete Wälder, die in erster Linie der Holzgewinnung dienen. Die meisten Wälder in Österreich sind Forste. Holz ist ein nachhaltiger (nachwachsender) Rohstoff, der als Baumaterial oder Brennstoff verwendet werden kann. Die Forstwirtschaft bietet vielen Menschen Arbeitsplätze (zB in der Forstverwaltung, Sägewerken, Tischlereien, etc.). Fast die Hälfte aller Bäume in Österreich sind Fichten. Diese Baumart wächst schnell und ist vielseitig verwendbar. Daher wurden Fichten in den letzten Jahrzehnten in Österreich auch in Regionen angepflanzt, wo sie natürlicherweise nicht vorkommen. Dies führte dazu, dass viele Forste nur noch aus Fichten bestehen, so genannte Fichten-Monokulturen. Zurück bleibt ein einheitlicher Wald mit wenigen ökologischen Nischen. Die moderne Forstwirtschaft wandelt vielerorts die Fichten-Monokulturen in naturnahe Mischwälder um – ein Prozess der viele Jahre, sogar Jahrzehnte dauert. Försterinnen und Förster versuchen bei der Arbeit im Wald, den Boden und die Bodenorganismen möglichst schonen, die Artenvielfalt zu erhöhen und gleichzeitig die Nachfrage nach Holz decken. Wälder schützen vor Hochwasser, Lawinen und Steinschlag Die Baumwurzeln und Moose speichern große Mengen Wasser und verhindern damit ein oberflächliches Abfließen. Der Wald dient somit dem Schutz vor Hochwasser und Überschwemmungen. Ein Quadratmeter Waldboden kann bis zu 200 Liter Wasser speichern. Die starke Durchwurzelung festigt den Boden und verhindert somit seine Erosion. In Hanglagen verhindert der Wald Erdrutsche und Steinschlag und schützt vor Lawinen. Der Wald bremst auch den Wind und bietet einen natürlichen Lärmschutz. In bergigen Regionen werden daher oberhalb von Siedlungen oder Straßen zu diesem Zweck Bäume gepflanzt. Rohstoff Materialien, die aus der Natur gewonnen, weiterverarbeitet oder zur Herstellung verschiedener Produkte verwendet werden. Forstwirtschaft Umfasst Pflanzung und Pflege von Bäumen, sowie das Fällen (Holzernte) und den Abtransport zur Weiterverarbeitung des Holzes. Manchmal passen die verschiedenen Nutzungen eines Waldes nicht zusammen – das nennt man Interessenskonflikte. Wähle zwei Personen aus der Liste. – Förster/Försterin – Tischler/Tischlerin – Jäger/Jägerin – Wanderer/Wanderin – Radfahrer/Radfahrerin 1. Versetze dich in die Lage der Personen. Notiere drei Aktivitäten, für die sie einen Wald vermutlich gerne nutzen. 2. Beschreibe einen möglichen Interessenskonflikt zwischen den beiden Personen. Gib eine Lösung für ihren Konflikt an. Du bist dran! 48 Wald schützt Straßen vor Steinschlag und Lawinen. 49 Typische Merkmale eines zur Holzgewinnung bewirtschafteten Forstes Forst • Benachbarte Bäume sind gleich alt und etwa gleich hoch. • Wenig abgstorbene Bäume und Totholz am Boden. • Wenige Baumarten stehen nebeneinander. • Befestigte Forststraßen, auf der Lastwagen und HolzernteMaschinen fahren können. 106 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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