Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch

Säuger in allen Lebensräumen Der Steinmarder ist ein Kulturfolger Immer wieder kommt es vor, dass sich Autofahrerinnen und -fahrer über durchgebissene Kabel, Schläuche und Gummidichtungen ärgern und Landwirtinnen und -wirte über nächtliche Einbrüche im Hühnerstall klagen. Möglicherweise handelt es sich in beiden Fällen um den gleichen „Täter“, den Steinmarder, ein Raubtier unserer Heimat. Steinmarder sind Kulturfolger Der Steinmarder, ursprünglich ein Felsbewohner, ist größtenteils in der Nähe menschlicher Siedlungen, sogar in der Stadt, anzutreffen. Er hat sich zum Kulturfolger (siehe S.11) entwickelt. Der Körper des Steinmarders ist langgestreckt und schlank. Die Gliedmaßen sind kurz, der Schwanz lang und buschig. Auffällig ist sein weißer Kehlfleck, durch den man ihn eindeutig von seinem in Wäldern lebenden Verwandten, dem Baummarder, unterscheiden kann. Steinmarder sind nachtaktive Einzelgänger Tagsüber versteckt sich der gute Kletterer in einem mit Haaren, Federn und Pflanzenmaterial ausgepolsterten Lager auf Dachböden, in Ställen und Scheunen. Er wird deshalb auch als Hausmarder bezeichnet. Er ist auch in Holzstößen, unter Steinhaufen und auf Müllhalden zu finden. Sein Revier markiert der Einzelgänger mit einem Duftstoff aus einer besonderen, am After liegenden Drüse. Er verteidigt sein Revier gegen Eindringlinge. In der Nacht begibt sich der Marder auf Nahrungssuche. Er jagt Ratten, Mäuse, Hasen, Kaninchen, Vögel, Frösche und Insekten, frisst aber auch Aas, Eier und Früchte. Im Hühnerstall ist er ein gefürchteter, ungebetener Gast. Das Geflatter der in Panik geratenen Hühner löst beim Marder einen Tötungsreflex aus, wodurch er mehr Tiere tötet, als er fressen kann. Hat sich ein Marder „eingemietet“, findet man oft seinen typischen Kot. Er ist wurstförmig, acht bis zehn Zentimeter lang, ein bis zwei Zentimeter dick und endet häufig in einer gedrehten Spitze. Meistens enthält er Haare, Federn, Knochenteile oder Obstreste. So ist zur Kirschenzeit die kirschenkernhältige Losung besonders auffällig. Steinmarder sind Halbsohlengänger Im Ruhegang sind Marder Sohlengänger. Im schnellen Lauf werden sie aber zu Zehengängern. Ihre Pfotenabdrücke sind oft auf Windschutzscheiben und Motorhauben zu finden. 11 Stein- oder Hausmarder 12 Baummarder 13 Steinmarderlosung 14 Steinmarderspuren Springend, gehend, laufend – welcher Marder hat welche Spur ( Abb. 14) hinterlassen? Ordne die Buchstaben richtig zu. Du bist dran! A B C 83 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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