Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch

Wirbeltiere in ihrem Lebensraum Auch Vögel sind gefährdet Die Vögel auf Galapagos konnten sich über viele Generationen hinweg an die neuen Lebensbedingungen immer besser anpassen. Durch den Eingriff des Menschen in die Natur geht die Umweltveränderung viel öfter und schneller voran. Pflanzen und Tiere haben keine Zeit sich an die neuen Bedingungen anzupassen. Viele Vogelarten leben in Wiesen oder Hecken zwischen Feldern. Sie sind durch intensive Landwirtschaft gefährdet. Oft werden Hecken gerodet, damit die Ackerflächen leichter mit landwirtschaftlichen Maschinen bearbeitet werden können. Wiesen werden mehrmals im Jahr gemäht, wodurch den dort bodenbrütenden Vögeln, wie etwa dem Braunkehlchen und dem Rebhuhn, keine Zeit bleibt, erfolgreich brüten zu können. Mit diesen Eingriffen in die Natur und dem Einsatz von Giften zur Bekämpfung unerwünschter Insekten kommt es auch zu einem Rückgang der Insektenarten, die Nahrungsgrundlage vieler Vögel sind. Manche Landwirtinnen und Landwirte haben die Bewirtschaftung ihrer Wiesen und Felder bereits geändert. Sie mähen zB erst dann zum ersten Mal, wenn die Vogeljungen ausgeflogen sind. Das ist ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz. Auf den Galapagosinseln entstanden vierzehn verschiedene Finkenarten Die Galapagosinseln sind eine Inselgruppe aus dreizehn größeren und vielen kleinen Inseln im Pazifischen Ozean. Vor einigen Millionen Jahren gelangte ein Finkenpaar, vielleicht durch einen Sturm, weit weg vom Festland auf eine dieser Inseln. Die Vögel, die Samenfresser waren, fanden in der völlig neuen Umgebung Nahrung im Überfluss. Zudem gab es keine Fressfeinde. Aufgrund dieser hervorragenden Lebensbedingungen konnten sich die Vögel rasch vermehren. Dies führte allmählich zu einer Nahrungsknappheit. Unter den Vögeln begann ein Wettbewerb um die Nahrung. Einige der Vögel verließen deshalb die Insel und siedelten sich auf benachbarten Inseln an. Auf jeder dieser Inseln herrschten jedoch etwas andere Lebensbedingungen, so auch ein anders Nahrungsangebot. Dir ist sicher schon einmal aufgefallen, dass es zwischen Nachkommen Unterschiede gibt. So haben beispielsweise die Welpen oder die Kätzchen aus einem Wurf unterschiedliches Aussehen, etwa eine andere Fellfarbe. Auch die Singvögel auf Galapagos, die alle ein- und derselben Art angehörten, wiesen geringfügige Unterschiede auf, besonders in Form und Größe ihrer Schnäbel. Diejenigen, deren Schnabel zufällig etwas länger und spitzer war, waren auf Inseln mit vielen Insekten im Vorteil und konnten sich rasch vermehren. Dabei wurde das „günstige Schnabelmerkmal“ an die Nachkommen vererbt. Über viele Generationen hinweg verstärkten sich dadurch die vorteilhaften Merkmale. Die Unterschiede zwischen den Vögeln auf den verschiedenen Inseln wurden so groß, dass sie sich nur noch mit ihresgleichen fortpflanzen konnten. Auf diese Weise entstanden auf den Galapagosinseln aus ursprünglich einer Vogelart mehrere Arten von Samen-, Knospen- und Insektenfressern. Kenn ich das? 71 Der Schnabel des Großgrundfinks eignet sich zum Knacken harter Samen. 72 Der Spechtfink sucht mit seinem etwas längerem und spitzen Schnabel unter der Rinde oder in Holzritzen nach Insekten. 73 Der Dickschnabelfink packt mit seinem kräftigen Schnabel Blüten und reißt sie ab. 74 Das Braunkehlen baut sein Nest in Bodenmulden, versteckt in hohem Gras. 75 Der Rückgang an Insekten gefähret das Rebhuhn. M Arbeitsheft Seite 19 76 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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