Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch

Wirbeltiere in ihrem Lebensraum Hühner leben gesellig Eine Hühnerschar besteht normalerweise aus einem Hahn und bis zu zwanzig Hennen. Um ein friedliches Miteinander sicherzustellen, gibt es eine Rangordnung in der Gruppe. Der Hahn nimmt die höchste Stellung ein. Aber auch jede Henne hat einen bestimmten Platz in der Gemeinschaft. Er wird durch Kämpfe, bei denen die Tiere mit dem Schnabel aufeinander hacken, festgelegt. Ranghöhere Tiere fressen zuerst und nehmen auch die besseren Schlaf- und Ruheplätze ein. Rangniedrigere Hühner werden von den ranghöheren durch Hinhacken vertrieben. Die Rangordnung bei Hühnern wird deshalb auch als Hackordnung bezeichnet. Neben der Futtersuche verbringen die Tiere viel Zeit mit der Pflege ihres Gefieders. Die Hühnervögel wälzen sich mit aufgeplustertem Gefieder im sandigen Boden, wobei sie sich von lästigen Mitbewohnern, wie beispielsweise Läusen und Flöhen, befreien. Dies dient ihrem Wohlbefinden und ihrer Gesundheit. Hühner sitzen auch gerne in der Sonne, allerdings nur, wenn ein Gebüsch in der Nähe ist, in das sie sich vor Feinden, wie etwa Greifvögeln, zurückziehen können. Zum Ruhen oder aber auch bei Gefahr flattern die Hühner gerne auf erhöhte Plätze, zB auf Bäume. Es gibt verschiedene Haltungsformen für Hühner Um den Bedarf an Hühnereiern und Hühnerfleisch zu decken, werden die meisten Hühner nicht in Kleingruppen gehalten, wie es ihrer natürlichen Lebensweise entsprechen würde. In den meisten österreichischen Betrieben bestehen die Gruppen in Boden- und Freilandhaltung aus bis zu 10 000 Tieren. In anderen europäischen Ländern sind es 100 000 oder sogar noch mehr. In der Bio-Freilandhaltung ist die Gruppengröße auf höchstens 3 000 Tiere beschränkt. Die Eierindustrie braucht nur weibliche Tiere Nur die weiblichen Tiere legen Eier. Aus diesem Grund werden bei der Zucht von Legehühnern die männlichen Kücken aussortiert und getötet beziehungsweise in Zoos verfüttert. In Österreich wurde vor einigen Jahren als erstes Land versucht, das Tierwohl vor die wirtschaftlichen Interessen zu stellen und einen anderen Weg einzuschlagen. Die aus Bio-Betrieben stammenden männlichen Kücken werden in Mastbetrieben aufgezogen. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Masthühnern müssen die Hähne der Legehuhnrassen allerdings wesentlich länger gefüttert werden, außerdem liefern die Tiere nicht so viel Fleisch wie die Fleischrassen. Aus diesem Grund werden in manchen Legebetrieben sogenannte Zweinutzungsrassen eingesetzt. Sie liefern sowohl Eier als auch Fleisch. Bodenhaltung Die Hühner, mehrere tausend, können im Stall frei herumlaufen. Auf einen Quadratmeter kommen sieben bis neun Tiere. Im Stall gibt es Futter- und Tränkeplätze, Sitzstangen und Legenester. Ein Drittel der Stallfläche ist Scharrraum, ein Bereich mit lockerer Einstreu, wo die Tiere scharren und picken können. Freilandhaltung Bodenhaltung, die durch einen Auslauf ins Freie (8 m2 pro Huhn) erweitert ist Bio-Freilandhaltung Freilandhaltung mit 10 m2 Auslauf ins Freie pro Huhn. Kücken und Futtermittel stammen aus biologischen Betrieben. Legehühner Hühnerrassen mit guter Legeleistung Mastbetrieb In einem Mastbetrieb werden Tiere für die Fleischerzeugung aufgezogen. Masthühner werden auf eine schnelle Gewichtszunahme hin gezüchtet. Da die Tiere innerhalb von nur etwa fünf Wochen nach dem Schlüpfen das gewünschte Schlachtgewicht erreichen, wird nur einmal vor dem Einstallen Stroh eingestreut. 67 Der Stempel am Ei gibt unter anderem Auskunft über die Haltungsform 0-AT-1234567 Haltungsform zB 0 für Biohaltung Herkunftsland zB AT für Österreich Betriebsnummer auf www.eierdatenbank.at 68 Hühner in Bodenhaltung 69 Hühner in Freilandhaltung 70 Hühner auf dem Bio-Bauernhof 74 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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