Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch

Wirbeltiere in ihrem Lebensraum Alle Reptilienarten Österreichs stehen auf der Roten Liste In Österreich sind die Europäische Sumpfschildkröte und die Sandotter vom Aussterben bedroht. Die Smaragdeidechse, die Mauereidechse und die Würfelnatter sind stark gefährdet. Die Kroatische Gebirgseidechse, die Kreuzotter und die Schlingnatter sind gefährdet und bei der Zauneidechse, der Bergeidechse, der Blindschleiche, der Äskulapnatter und der Ringelnatter droht eine Gefährdung. Reptilien brauchen geeignete Lebensräume Reptilien brauchen windgeschützte, sonnige Plätze zum Aufwärmen, etwa Gesteinshaufen, Felsen, Waldlichtungen oder Bahndämme. Ein geeigneter Lebensraum bietet zudem Möglichkeiten zum Verstecken – Felsspalten, Hohlräume unter Steinen oder Erdlöcher, die auch als Überwinterungsplätze dienen. Auch Hecken und ungemähte Wiesen stellen Rückzugsgebiete dar. Komposthaufen und Totholz, also altes, abgestorbenes Holz wie umgefallene Bäume, sind mögliche Eiablageplätze. Manche Reptilien, wie etwa die Europäische Sumpfschildkröte und die Ringelnatter brauchen auch Gewässer wie Seen oder Teiche. Im jeweiligen Lebensraum der Tiere muss zudem ausreichend Nahrung zu finden sein. Die Zerstörung der Lebensräume gefährdet die Reptilien Leider verschwinden immer mehr Flächen, wo Reptilien Lebensraum finden. Die Böden werden asphaltiert und zubetoniert – neue Siedlungen, Einkaufszentren und andere Gebäude, Parkplätze und Straßen werden errichtet. In Österreich wird täglich die Fläche von etwa zwanzig Fußballfeldern, rund dreizehn Hektar, versiegelt. Aufgeräumte, besonders gepflegte Gärten finden manche Menschen schön. Sie bieten aber weder Rückzugsgebiete noch Eiablagemöglichkeiten. Durch Insektenvergiftungsmittel nimmt das Nahrungsangebot für die Reptilien ab. Teilweise werden die Tiere aber auch durch das Fressen vergifteter Insekten selbst vergiftet. Die Artenvielfalt muss erhalten bleiben Wichtigstes Ziel des Naturschutzes ist es, die Vielfalt an Arten zu erhalten. Dazu werden gefährdete Arten unter Schutz gestellt. Das bedeutet, dass die Pflanzen nicht gepflückt, ausgerissen beziehungsweise ausgegraben und die Tiere nicht gejagt und gefangen werden dürfen. Gleichzeitig muss darauf geachtet werden, dass der Lebensraum der Pflanzen und Tiere erhalten bleibt. Gebiete, in denen besonders viele oder seltene Pflanzen und Tiere leben, werden zu Naturschutzgebieten erklärt. In solchen Gebieten gibt es strenge Verhaltensregeln. So darf man dort zum Beispiel nur auf bestimmten Wegen gehen, nicht lärmen und keine Blumen pflücken. Es herrschen unterschiedliche Beziehungen zwischen den verschiedenen Lebewesen. So dienen beispielsweise Insekten den Reptilien als Nahrung. Fressfeinde der Reptilien wiederum sind unter anderem Vögel, wie beispielsweise der Mäusebussard und der Graureiher, marderartige Raubtiere (zum Beispiel Baummarder), Rotfüchse und Igel. Keine Art lebt für sich allein. Das Verschwinden von Arten hat deshalb auch Folgen für andere. So wie ein Orchester vom harmonischen Zusammenspiel verschiedenster Instrumente lebt, lebt auch die Natur von der Artenvielfalt. 38 Würfelnatter 39 Schlingnatter 40 Äskulapnatter 41 Aufgeräumter Garten 42 Der Mäusebussard ernährt sich unter anderem auch von Reptilien. M Arbeitsheft Seite 16 58 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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