Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch

Fische – Wirbeltiere im Wasser Verschiedene Fischarten haben unterschiedliche Lebensanspruche Gewässer bieten für Lebewesen unterschiedliche Lebensbedingungen. Fließgewässer in steilem Gelände haben aufgrund der höheren Fließgeschwindigkeit des Wassers einen eher gestreckten Verlauf. Wo das Gelände flacher wird, lässt die Strömung nach. Das Gewässer verzweigt sich, es bilden sich sogenannte Seitenarme und Flussschlingen. Vom Wasser mittransportierte größere und kleinere Steine lagern sich ab. Es entstehen Kies- und Schotterbänke sowie kleine Inseln. Ab und zu wird das Gelände hier überflutet und trocknet danach wieder aus. Solche Überschwemmungsgebiete werden als Auen bezeichnet. In stehenden Gewässern, wie zB Seen, gibt es keine oder nur eine geringe Fließgeschwindigkeit. Langsam fließendes und stehendes Wasser ist meistens wärmer und sauerstoffärmer als schnell fließendes Wasser. Unterschiedliche Fischarten bevorzugen unterschiedliche Lebensräume. So leben Karpfen in stehenden oder langsam fließenden Gewässern, während Forellen an schnell fließende Gewässer angepasst sind. Neben der Fließgeschwindigkeit sind auch die Temperatur und der Sauerstoffgehalt des Wassers sowie die Beschaffenheit des Gewassergrundes entscheidend. Der Mensch verändert Lebensräume in Flüssen In den letzten Jahrzehnten wurden Flüsse und Bäche vielerorts begradigt. Die Pflanzen am Gewässerrand wurden gerodet, die Uferzonen und unmittelbar daran anschließenden Bereiche durch Beton oder mit Steinen fixiert. Somit wurde verhindert, dass sie bei Hochwasser aus den Ufern treten. Aus Aulandschaften wurden Acker- und Bauland. Außerdem können gerade Flüsse besser mit Schiffen befahren werden. Durch die Begradigung fließt das Wasser schneller. Gesteinsmaterial vom Gewässergrund wird mitgerissen, wodurch das Gewässer tiefer wird. Viele Fische und andere Wasserlebewesen sind an geringere Strömungen angepasst. Sie benötigen auch Pflanzen als Versteckmöglichkeiten. Damit diese Tiere wieder geeignete Lebensräume vorfinden, werden alte Flussverbauungen abgebaut und ein natürlicher Zustand wiederhergestellt. Wasserkraftwerksanlagen versperren Fischarten, die Wanderungen durch-führen, den Weg. Um die Fische nicht am Wandern zu hindern, wurden und werden noch immer vielerorts Fischtreppen gebaut. Es sind dies stufig ineinander übergehende Becken, die es den Tieren ermöglichen, die Stau-stufen zu umschwimmen. Durch Veränderung ihres Lebensraumes sind heute bereits mehr als die Hälfte der österreichischen Fischarten auf der von der Welttierschutzorganisation herausgegebenen Roten Liste gefährdeter Tierarten. Fließgewässer sind Gewässer, die in ständiger, fließender Bewegung sind. Auen sind Lebensräume für viele, zum Teil seltene, Pflanzen und Tiere. Wasserkraftwerksanlagen dienen der Energieversorgung. In einem Wasserkraftwerk wird die Energie des strömenden Wassers in elektrische Energie (Strom) umgewandelt. Das Wasser wird dafür aufgestaut. Es entstehen dadurch mehr oder wenige hohe Stufen im Gewässer (Staustufen). Wanderungen Fische wandern unter anderem um Laichplätze oder Winterquartiere aufzusuchen. Jungfische wandern in ihre Heimatgewässer. Rote Liste gefährdeter Tierarten Zusammenstellung der ausgestorbenen oder im Bestand bedrohten Tiere. 17 Natürlicher Flusslauf mit Kies, Schotterbänken und kleinen Inseln (Steyr, OÖ) 18 Fischtreppe 19 Überflutete Auenlandschaft (Donauauen, NÖ) 20 Ein begradigter Fluss wird wieder natürlich gestaltet (Liesing/NÖ). 21 Wasserkraftwerk (Ybbs-Persenbeug/ NÖ) M Arbeitsheft Seite 15 41 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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