Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch

Die Welt der Blütenpflanzen Die Blüten dienen der Fortpflanzung Die Blüten sind für die Fortpflanzung zuständig. Im Folgenden wird der Bau einer Blüte am Beispiel der Tulpe erklärt. Tulpen haben große Einzelblüten. Ganz außen ist die Blütenhülle. Sie besteht aus drei äußeren und drei inneren bunt gefärbten Kronblättern. Sie umgeben schützend die Geschlechtsorgane der Pflanze, die Staubblätter und den Stempel ( Abb. 2). Eine Tulpenblüte hat sechs Staubblätter. Jedes Staubblatt besteht aus Staubfaden und Staubbeutel ( Abb. 3) Im Staubbeutel werden die männlichen Geschlechtszellen gebildet (Blütenstaub oder Pollen). Der Stempel befindet sich auf dem Blütenboden in der Mitte der Blüte. Er besteht aus dem unteren dickeren Teil, dem Fruchtknoten, und der oben aufsitzenden Narbe. Im Fruchtknoten befinden sich untereinander angeordnet mehrere Samenanlagen. In jeder Samenanlage ist eine Eizelle. Staubblätter männliche Geschlechtsorgane der Blütenpflanzen Stempel weibliches Geschlechtsorgan der Blütenpflanzen Pollen kann Allergien auslösen. Von einer Allergie spricht man, wenn das Immunsystem vollkommen ungefährliche Stoffe abwehrt. Viele Menschen leiden an Pollenallergien – meistens ausgelöst durch den Pollen windbestäubter Pflanzen ( S. 137) zum Beispiel auch durch Haselpollen. Anzeichen können unter anderem Schnupfen, Niesreiz, Husten und Atembeschwerden sein. Häufig sind auch die Augen gerötet und jucken. Untersuche den Bau einer Tulpenblüte. Besorge dir dafür eine Gartentulpe mit sechs Kronblättern (Achtung! Es gibt auch Zuchtformen mit mehr als sechs Kronblättern.) Die Blüte sollte schon etwas geöffnet sein. Außerdem benötigst du eine Pinzette sowie eine kleine Schere zum Zergliedern der Blüte und für das Erkennen aller Einzelheiten eine Lupe. • Von oben betrachtet, kannst du die Anordnung der Kronblätter in zwei Kreisen erkennen (drei äußere, drei innere). Die Kronblätter umgeben sechs Staubblätter. In ihrer Mitte befindet sich ein Stempel. • Die Kronblätter sind unterhalb des Fruchtknotens angewachsen, deshalb ist er bei geschlossener Blüte nicht zu sehen. Biege die Kronblätter vorsichtig nach unten und sieh dir die Anordnung der Staubblätter an. Bei genauer Untersuchung wirst du feststellen, dass auch sie in zwei Kreisen zu je drei angeordnet sind. • Entferne die Kronblätter und nimm danach ein Staubblatt vorsichtig mit der Pinzette ab. Betrachte das Staubblatt und unterscheide zwischen Staubfaden und Staubbeutel. • Zupfe nun die restlichen Staubblätter ab. Es bleibt nur noch der Stempel über. Er besteht aus einem länglichen Fruchtknoten und einer dreilappigen Narbe. • Schneide den Fruchtknoten mit der Schere quer durch und betrachte die Schnittfläche durch die Lupe. Das Innere des Fruchtknotens ist in drei Fächer unterteilt. In den Fächern siehst du kleine, ovale Körnchen, die Samenanlagen ( Abb. 3). Du bist dran! 2 Tulpenblüte, Staubblätter und Stempel Narbe Staubbeutel Kronblatt Staubfaden Blütenboden 3 Fruchtknoten einer Tulpe (Querschnitt) Samenanlagen M Arbeitsheft Seite 41 135 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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