Begegnungen mit der Natur 1, Schulbuch

Die Ernährung des Menschen Die Innenfläche des Dünndarms ist stark vergrößert Der größte Teil der zerlegten energieliefernden Nährstoffe sowie Vitamine werden im Dünndarm ins Blut abgegeben. Die Innenfläche des Dünndarms ist stark aufgefaltet ( Abb. 30). Die Darmfalten sind mit einer Schleimhaut mit vielen Ausstülpungen überzogen. Durch die starke Faltung des Darms wird die Oberfläche vergrößert. So können gleichzeitig mehr Stoffe ins Blut aufgenommen werden. Der Dickdarm dickt den restlichen Nahrungsbrei ein Am Übergang des Dünndarms in den Dickdarm befindet sich der Blinddarm. Am Ende dieses wenige Zentimeter langen Darmstücks liegt der so genannten Wurmfortsatz. Durch die Dickdarmwand wird dem Brei Wasser mit darin gelösten Vitaminen und Mineralstoffen entzogen. Der dadurch eingedickte restliche Darminhalt wird zum Kot geformt. Der Kot gelangt durch Bewegungen der Dickdarmmuskulatur in den letzten Abschnitt des Dickdarms, den Mastdarm. Durch den mit einem Ringmuskel verschließbaren After verlässt der Kot beim Stuhlgang den Darm. Überernährung und Hunger Betrachtet man die Länder der Welt, sind die Nahrungsmittel oft ungerecht verteilt. Während man in den Industrieländern mit gesundheitlichen Problemen durch Überernährung kämpft, sind Menschen in den so genannten Entwicklungsländern von extremer Armut betroffen. Die größte Zahl armer Menschen lebt in Asien. Auch in Afrika ist der Anteil der Armen an der Bevölkerung überdurchschnittlich hoch. Ein Vergleich: In Wien wird jeden Tag die Menge an Brot und Gebäck weggeworfen, mit der man sämtliche Einwohner von Graz, der zweitgrößten Stadt Österreichs (etwa 292 000 Einwohnerinnen bzw. Einwohner, Stand 2022), versorgen könnte. Gleichzeitig verhungern täglich etwa 24 000 Menschen auf der Welt. Menschen in Armut leiden sehr oft an gesundheitlichen Schäden. Mangel- und Unterernährung führen zu hoher Krankheitsanfälligkeit, mangelnder Produktion von Muttermilch, gestörter Hirnentwicklung oder unterentwickeltem Körperwuchs. Aufgrund der Nahrungsknappheit wird unter anderem zu wenig Eiweiß aufgenommen. Wenn im Körper Eiweiße fehlen, die Wasser binden, sammelt sich das Wasser im Gewebe an. Als Folge von dauerhaftem Hunger entsteht oft ein dicker Bauch. Das Prinzip der Oberflächenvergrößerung Ein Tuch mit einer großen Oberfläche wischt mehr weg als ein Tuch mit einer kleinen Oberfläche. Dahinter steckt ein ganz einfaches Prinzip: je größer die Oberfläche eines Gegenstands ist, desto mehr kann auf ihn einwirken beziehungsweise kann er aufnehmen. Ist nicht genügend Platz für eine große Oberfläche, wie zum Beispiel in deinem Bauch, hilft es, dass die Oberfläche stark gefaltet wird – immer noch dieselbe Oberfläche, aber auf viel engerem Raum! Dieses „Prinzip der Oberflächenvergrößerung“ lässt sich bei sehr vielen Beispielen in der Natur finden, wo wenig Platz zur Verfügung ist, aber viele Stoffe aufgenommen oder abgegeben werden müssen. Kenn ich das? Muskulatur Ausstülpung der Schleimhaut Darmwand Darmfalte Blutgefäße 30 Bau des Dünndarms (Schema) Wurmfortsatz hier können Entzündungen entstehen, so genannte Blinddarmentzündungen. In schweren Fällen muss der entzündete Wurmfortsatz durch eine Operation entfernt werden. Industrieländer Länder, in denen es viele Fabriken und Dienstleistungsbetriebe (zB Banken, Versicherungen, Hotels, …) gibt. Die meisten Menschen haben ausreichend zu essen. Entwicklungsländer Länder, in denen die meisten Einwohner unter sehr schlechten Bedingungen leben: keine Nahrung, Arbeitslosigkeit, schlechte Versorgung mit Schulen etc. extreme Armut Wenn ein Mensch nur mit umgerechnet etwa einem Euro pro Tag für Nahrung, Wohnen, Kleidung, etc. auskommen muss, gilt er als extrem arm. M Arbeitsheft Seite 36 119 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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