Der Mensch Die Ernährung des Menschen In der Nahrung sind Stoffe enthalten, die wir zum Leben brauchen. Sie werden als Nährstoffe bezeichnet. Die unterschiedlichen Nährstoffe haben bestimmte Aufgaben im Körper. Kohlenhydrate und Fette liefern als Betriebsstoffe Energie. Bei Bedarf, beispielsweise bei langem Hungern oder extrem körperlicher Belastung, können auch Proteine als Energiequelle dienen. Ihre eigentlichen Aufgaben sind aber andere. So sind sie beispielsweise als Baustoffe am Aufbau von Muskeln, Sehnen, Haut und Knochen beteiligt. Proteine im Blut können Wasser binden und regulieren den Wasserhaushalt im Körpergewebe. Bestimmte Proteine des Blutes haben Transportfunktion. Sie binden unter anderem Mineralstoffe und Vitamine an sich und verteilen sie im Körper. Die Nahrung enthält auch Stoffe, die nicht lebensnotwendig, jedoch für die Gesundheit wichtig sind. Zu ihnen gehören die Ballaststoffe. Diese sind für den Körper nicht verwertbar und werden mit dem Stuhl (menschlicher Kot) wieder abgegeben. Im Magen nehmen Ballaststoffe allerdings Wasser auf. Dadurch wird der Speisebrei größer und es stellt sich früher ein Sättigungsgefühl ein. Im Dünn- und Dickdarm drückt der gequollene Speisebrei auf die Darmwand. Das regt den Weitertransport des Speisebreies in Richtung After an und hilft gegen Ver-stopfungen. Ein weiteres Beispiel für einen gesundheitsfördernden Stoff in der Nahrung ist Milchsäure. Sie ist unter anderem in Jogurt, Kefir, Skyr und Sauerkraut enthalten. Milchsäure fördert unter anderem die Aufnahme bestimmter Mineralstoffe aus dem Darm ins Blut (zB Calcium) und unterdrückt das Wachstum krankheitserregender Bakterien im Darm. Gesund durch richtige Ernährung Damit der Aufbau des Körpers sowie auch die Energieversorgung gewährleistet sind, muss die Nahrung alle Nährstoffe in ausreichender Menge und in einem bestimmten Verhältnis zueinander enthalten. Der Nährstoffbedarf ist abhängig vom täglichen Energiebedarf. Dieser ist wiederum unter anderem vom Alter, vom Geschlecht, von der Körpergröße und den Aktivitäten (sowohl Arbeit als auch Freizeit) abhängig. Mit zunehmenden Alter verringert sich der Energiebedarf, Männer und große Menschen haben vergleichsweise einen höheren Energiebedarf als Frauen und kleine Menschen. Aktive brauchen mehr als solche, die nur vor dem Fernseher oder vor dem Computer sitzen. Ein Mensch kann nur etwa drei Tage ohne zu trinken überleben Der tägliche Flüssigkeitsbedarf ist vom Alter abhängig, aber auch davon, ob jemand stark geschwitzt oder salzige Speisen gegessen hat. Das gesündeste Getränk ist Wasser. Ein zehn bis zwölf Jahre altes Kind zum Beispiel sollte mindestens 1,2 Liter täglich trinken. Die Ernährungspyramide gibt Ernährungsempfehlungen Das österreichische Gesundheitsministerium hat gemeinsam mit Expertinnen und Experten Ernährungsempfehlungen in Form einer Ernährungspyramide entwickelt ( S.115 Abb. 20). 19 Wasser ist wichtig für eine gesunde Ernährung. Kohlenhydrate Zucker und Stärke; sind überwiegend in Brot, Gebäck, Reis, Kartoffel (Erdäpfel), Kuchen und Obst enthalten. Fette sind besonders in diversen Wurstsorten, Speck, Schmalz, Nüssen, Butter und Margarine enthalten. Öle sind flüssige Fette. Proteine werden auch als Eiweiße bezeichnet; besonders viel Eiweiß ist in magerem Fleisch, Fisch, Eiern sowie Milch und Milchprodukten enthalten. Auch Linsen, Bohnen und viele grüne Gemüsesorten, wie Spinat oder Brokkoli sind eiweißreich. Wasser hat viele Aufgaben im Körper. Als Blutbestandteil transportiert es beispielsweise Nährstoffe zu den Organen, in den Nieren hilft es Abfallstoffe aus dem Blut zu filtern und sie anschließend als Harn abzugeben. Mineralstoffe, Vitamine sind Nährstoffe, die keine Energie liefern, aber für viele Vorgänge des Stoffwechsels benötigt werden (zB als Verdauungsstoffe; siehe S. 116). Hauptlieferanten für Vitamine und Mineralstoffe sind Obst und Gemüse. Ballaststoffe Ein Ballast ist eine schwere, unnütze Last. Da man früher annahm, dass die unverwertbaren Nahrungsbestandteile unnötig sind, nannte man sie Ballaststoffe. Heute weiß man, dass sie unentbehrlich sind. Sie nehmen im Darm Wasser auf, wodurch sie an Volumen zunehmen. Dies bewirkt einen stärkeren Druck auf die Darmwand, was den Weitertransport der unverdaulichen Stoffe in Richtung After anregt. Ballaststoffreich sind Vollkornprodukte, Linsen, Bohnen, Obst (besonders Äpfel und Birnen) und Gemüse (besonders Kohlgemüse). 114 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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