Alles Geschichte! 7, Schulbuch [Teildruck]

60 4. Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg 4.1 Die Olympischen Spiele als Instrument der Politik Wusstest du, dass … … Sport und Politik eng miteinander verflochten sind? … die ersten Olympischen Spiele bereits im 8. Jh. v. Chr. stattfanden? … internationale Sportereignisse wie die Olympischen Spiele auch immer wieder dazu genutzt wurden/werden, um weltweit auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen? … der Afroamerikaner Jesse Owens 1936 in Berlin gleich vier Goldmedaillen gewann – sehr zum Ärger der Nationalsozialisten? … 1940 und 1944 aufgrund des Zweiten Weltkriegs keine Olympischen Spiele stattfanden? … bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 der bisher größte Sicherheitsaufwand betrieben wurde, auch, um gegen mögliche Proteste vorgehen zu können? M2: May James: Tibeter, Uiguren, Hongkonger und Tigrinya protestieren anlässlich der Olympischen Winterspiele gegen die Menschenrechtsverletzungen der Kommunistischen Partei Chinas. Fotografie, London, 3.2.2022 M1: Unbekannt: Siegerehrung 1936. Helene Mayer (rechts) gewann die Silbermedaille im Fechten. Gold ging an die Ungarin Ilona Elek (Mitte), Bronze an die Österreicherin Ellen Preis (links). Fotografie, 1936 Die Olympischen Spiele der Neuzeit Auch die neuzeitlichen Olympischen Spiele sollten nach der Idee ihres Begründers, des französischen Pädagogen Pierre de Coubertin, unpolitisch sein und die Nationen der Welt zusammenführen. Gemeinsam mit anderen Sportinteressierten gründete er 1894 das Internationale Olympische Komitee (IOC). 1896 fanden nach 1500-jähriger „Pause“ die ersten Spiele in Athen statt. Nicht alle Sportfunktionäre und Politiker teilten die Begeisterung eines internationalen Wettbewerbs. Politisch waren Imperialismus und Nationalismus populär, weshalb auch nationale Wettbewerbe gefordert wurden und der olympische Gedanke nicht allen zeitgemäß erschien. Internationale Sportereignisse werden von vielen Menschen verfolgt und sind daher auch für die Politik von Interesse. Sie dienen damals wie heute als Plattform für Politiker/innen, um sich der Öffentlichkeit in einem anderen Kontext zu präsentieren. Die Teilnahme oder das Boykottieren internationaler Sportereignisse unterstützt außerdem die jeweilige Ausrichtung der Außenpolitik eines Landes. Olympische Spiele in der Antike In der Antike wurden Feindseligkeiten für die Dauer der Olympischen Spiele beigelegt, die Mitglieder unterschiedlicher Poleis pflegten ihre Gemeinsamkeiten: Kultur und Religion verband die Griechen, auch wenn sie nicht in einem politischen System, in einem Staat, zusammenlebten (s. Alles Geschichte!5, S. 34). Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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