Alles Geschichte! 6, Schulbuch

98 2.3 Die Amerikanische Revolution und die Verfassung der USA Die 13 Kolonien Großbritannien hatte sich seit dem 17. Jh. auf seine Kolonien in Indien, auf Barbados und Jamaica konzentriert. Trotzdem hatten sich an der amerikanischen Atlantikküste mehrere englische Kolonien gebildet. Die Neuenglandstaaten Connecticut, New Hampshire, Massachusetts und Rhode Island gehen auf die Besiedlung durch englische Calvinisten, den Puritaner/innen, zurück (s. S. 26 und 71). Zusammen mit den Kolonien New York, New Jersey, Pennsylvania, Delaware, Maryland, Virginia, North Carolina, South Carolina und Georgia waren sie die Gründerkolonien der Vereinigten Staaten von Amerika (USA). Die dortige Bevölkerung war vielfältig, sie umfasste englische, schottische, irische und deutsche Siedler/innen sowie aus Afrika verschleppte Sklavinnen und Sklaven. Englands Rolle in den 13 Kolonien Politische Entscheidungen für die Kolonien wurden in England getroffen. An der Spitze der Kolonien standen Statthalter, die vom britischen König ernannt wurden. Die KoloM1: Die 13 Gründerkolonien der Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und das „Indian Reserve“ Georgia (1732) South Carolina (1729) Kanada (bis 1763 franz.) Florida (bis 1763 span.) Louisiana (franz, 1763 span.) North Carolina (1729) Virgina (1607) Pennsylvania (1681) New York (1664) New Hampshire (1629) Massachusetts (1629) Rhode Island (1663) Connecticut (1662) New Jersey (1664) Delaware (1682) Maryland (1632) SHAWNEE DELAWAREN CHEROKESEN IROKESEN HURONEN SIOUX PAWNEE SEMINOLEN ALGONKIN Boston (1630) Plymouth (1620) Providence (1636) New York (1623/1684) Philadelphia (1682) Pittsburgh (1754) Detroit (1701) Montreal (1642) Quebec (1608) Jamestown (1607) Baltimore (1629) Charleston (1672) Savannah (1733) Nouvelle Orleans (1718) Baton Rouge (1719) 0 250 500 km Kolonialgebiete: britisch 1763 französisch bis 1756/63 spanisch bis 1763 britische Erwerbungen Indianerstämme Grenzen der 13 Kolonien britische „königliche Proklamationsgrenze“ von 1763 (Siedlungsverbot für Weiße westlich dieser Linie) SIOUX Golf von Mexiko Atlantischer Ozean nien waren von England wirtschaftlich abhängig. Sie lieferten Rohstoffe und mussten im Gegenzug Erzeugnisse aus Großbritannien kaufen. Französische Händler in Nordamerika Mitte des 18. Jh. siedelten sich vermehrt französische Auswanderer und Auswanderinnen in Nordamerika an. Sie handelten vornehmlich mit Pelzen. Frankreich kontrollierte über den Handel und den Bau von Forts, kleinen Befestigungsanlagen, bald weite Teile Nordamerikas. Damit mehrten sich Konflikte mit englischen Siedlerinnen und Siedlern. Der „French and Indian War“ und der Siebenjährige Krieg Auslöser für kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und England (1754–1763) waren Bestrebungen britischer Siedler/innen, sich in Gebieten anzusiedeln, die französisch-amerikanische Kolonien waren. Daraus entwickelte sich ein Krieg zwischen Frankreich und Großbritannien um die Vorherrschaft in Nordamerika, der so genannte „French and Indian War“. Beide Kriegsparteien wurden von indigenen Gruppen unterstützt. Aus dem Krieg gingen die Briten siegreich hervor und die Franzosen mussten weite Teile ihrer Gebiete in Nordamerika abtreten. Nordamerika war allerdings nur ein Schauplatz der kriegerischen Auseinandersetzungen. Am teilweise parallel laufenden Siebenjährigen Krieg in Europa (1756–1763) waren alle europäischen Großmächte beteiligt. Neue Konfliktfelder: Zahlungen und Grenzziehung In den englisch-amerikanischen Kolonien ging man davon aus, dass sich Großbritannien nach dem Sieg über Frankreich aus den Kolonien zurückziehen würde. England jedoch versuchte, die Kolonien in Form von Steuern und Zöllen zur Zahlung von Kriegsschulden zu verpflichten. 1763 richtete die englische Regierung westlich des Appalachen-Gebirges ein Reservat für die indigene Bevölkerung ein, an dessen Grenze britische Truppen stationiert wurden. Die Siedlungen der Europäer/innen hatten sich immer weiter in den Westen erstreckt, was wiederholt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit den lokalen indigenen Völkern geführt hatte. Mit der Grenzziehung wollte man eine weitere unkontrollierte Besiedelung unterbinden und Konflikte vermeiden. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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