Alles Geschichte! 6, Schulbuch

9 Zusätzlich versklavten die europäischen Kolonialmächte über elf Millionen Afrikaner/innen und verschleppten sie aus ihrer Heimat in die sogenannte „neue Welt“. Immer mehr Länder wollten ihre Macht erweitern und beteiligten sich am ausbeuterischen System des Kolonialismus. Reformation Von der neuen Weltsicht der Renaissance ausgehend und vom gerade entwickelten Buchdruck getragen, kam es am Beginn des 16. Jh. zur Reformation (s. S. 24.). Dabei wurden zahlreiche Missstände in der katholischen Kirche aufgezeigt, allem voran der Ablasshandel, und es wurde eine Erneuerung gefordert. Als Begründer der Reformation gilt Martin Luther, der 1517 dazu 95 Thesen veröffentlichte. Letztlich kam es zur Spaltung des Christentums in Katholikinnen/Katholiken und Protestantinnen/Protestanten. Gegenreformation und Dreißigjähriger Krieg Die Kirche und die katholischen Machthaber wollten mit der Gegenreformation eine Rekatholisierung der protestantischen Gebiete erreichen. Dies sollte unter anderem durch Missionierung, neue, prächtige Kirchen, aber auch durch Unterdrückung und Zwang gelingen (s. S. 28). Die daraus folgenden Spannungen gipfelten im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648). Dieser zerstörerische Konflikt war jedoch nicht auf religiöse Auseinandersetzungen beschränkt, sondern umfasste auch politische Ebenen (s. S. 42). Im Westfälischen Frieden 1648 wurde in der Konfessionsfrage der Augsburger Religionsfrieden von 1555 bestätigt, demzufolge der Landesherr die Religion seiner Untertaninnen und Untertanen bestimmen durfte. Im Gegenzug musste er ihnen das Recht auf Emigration einräumen. Parlamentarismus und Absolutismus In England war das 17. Jh. gekennzeichnet durch einen stetigen Machtgewinn des Parlaments gegenüber der Krone, der 1689 in der Bill of Rights mündete. Darin wurde die Beziehung zwischen Monarch/Monarchin und Parlament festgeschrieben (s. S. 52). Im starken Kontrast dazu breitete sich in weiten Teilen des europäischen Festlandes ab dem 16. und vor allem im 17. und 18. Jh. der Absolutismus aus. Das wesentliche Kennzeichen des Absolutismus ist, dass die gesamte Macht bei der Herrscherin oder dem Herrscher konzentriert ist. Jetzt bist du dran: 1. Wähle ein Lebensmittel aus M1. Recherchiere und verfasse anschließend einen kurzen Artikel zu seiner genauen Herkunft, seinen neuen Anbaugebieten und der Bedeutung für die Nahrungsmittelversorgung des Menschen. 2. Ermittle mit Hilfe des Textes die fehlenden Informationen und ergänze die untenstehende Tabelle. 3. Betrachte das Video „Seefahrten um 1500“ in der QuickMedia-App und löse die interaktiven Aufgaben. Wann? Was? Wo? Details und Hintergründe 15. und 16. Jh. Zentrum in Norditalien Kolumbus’ Landung in Amerika Bahamas Wittenberg Luther zeigte damit Probleme in der katholischen Kirche auf und wollte sie reformieren. Das führt allerdings zur Spaltung der Kirche. Dreißigjähriger Krieg vor allem in Mitteleuropa 1689 Ein grundlegendes Gesetzespaket, das die Rechte und Kompetenzen der Königin bzw. des Königs und des Parlaments regelte; sicherte dem Parlament damit Mitsprache. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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