Alles Geschichte! 6, Schulbuch

62 Methode zum Thema Nachhaltige Landwirtschaft www.agarkoordination.de Kernkomptenz: Interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen und neue Perspektiven kennen lernen können, Empathie und Solidarität für Benachteiligte zeigen können. Kurzbeschreibung: Die Karikatur zeigt auf „zugespitzte“ Weise Inhalte zum Welthandel. Die Teilnehmer erschließen sich über das Bild die Inhalte und können weitere Fragen für die Diskussion erarbeiten. Die Karikatur regt zum Nachdenken und Reflektieren an. von 10 bis 30 20 bis 30 Minuten Reflexionsphase Karikaturen können im Internet unter den Schlagwörtern „Karikatur“ und „Welthandel“ gefunden werden, wie z.B. diese von Mester. keine Karikatur „lesen“ Vom Bild zum Inhalt Karikatur: Gerhard Mester M1: Gerhard Mester: Faire Spielregeln? Karikatur, undatiert 5. Kolonialismus und Imperialismus 5.1 Zölle und andere Handelshemmnisse Wusstest du, dass … … von Zöllnern bereits in der Bibel berichtet wurde und dieser Beruf als einer der ältesten der Welt gilt? … der Warenhandel der afrikanischen Staaten untereinander 2017 nur knapp 16 % des gesamten afrikanischen Warenhandels ausmachte, während in Europa der Anteil des Warenhandels innerhalb der Staaten bei knapp 70 % lag? … laut Weltbank die Beseitigung der Zölle und Handelshemmnisse innerhalb Afrikas (durch die 2019 in Kraft getretene Freihandelszone) bis 2035 rund 30 Millionen Menschen von Armut befreien und das Einkommen Afrikas um 385 Milliarden Euro steigern könnte? … die Zolleinnahmen des Osmanischen Reiches aus dem Indienhandel im 16. Jh. rund eine halbe Million Goldstücke jährlich betrugen und damit einen wichtigen Teil der Staatseinnahmen ausmachten? … die ältesten bekannten Zollbestimmungen 4500 Jahre alt sind und mesopotamischen Händlern von Ägypten vorgeschrieben wurden? … Afrikas wichtigster Handelspartner die EU ist? Die gegenwärtig verbreitetste Wirtschaftstheorie geht davon aus, dass Freihandel, also Handel ohne Zölle und andere Beschränkungen, zur größten Wirtschaftsleistung führt. Im Globalen Norden (das sind die wohlhabendsten Länder der Erde, die fast alle auf der Nordhalbkugel liegen) wurden nach dem Zweiten Weltkrieg schrittweise Zölle abgebaut. Gegenüber dem Globalen Süden (die wirtschaftlich schwächeren Staaten, vor allem im Süden) öffneten Industrieländer ihre Märkte vielfach nur für Rohstoffe, nicht aber für Produkte bzw. Waren. Gleichzeitig wurde von diesen Staaten aber erwartet, dass sie ihre Märkte ganz öffneten. Dabei wurden sie mit Schuldennachlässen und der Vergabe von Krediten unter Druck gesetzt. So schützen die Industrieländer zum Teil noch heute ihre Wirtschaften und können gleichzeitig ihre Produkte ohne oder mit geringen Zöllen im Globalen Süden verkaufen. Gleichzeitig gibt es aber teilweise auch Ausnahmen und Zollnachlässe für diese wirtschaftlich schwachen Länder. Zoll ist ein Betrag, der beim Handel von Waren über gewisse Grenzen zu zahlen ist. Er geht zumeist an das Land, in das Güter importiert (= eingeführt) werden. Zölle sorgen für Einnahmen und können die inländische Wirtschaft vor billigen Produkten aus dem Ausland schützen. Zölle werden schon sehr lange beim Austausch von Waren eingehoben. Lange Zeit überwog der Wegzoll, der für die Benützung eines Streckenabschnittes oder Umlageplatzes zu zahlen war. Hauptmotiv waren die dadurch erzielten Einnahmen. Im Zuge der Wirtschaftspolitik des Merkantilismus wurden in der Neuzeit Einfuhrzölle auf ausländische Waren erhoben, mit dem Ziel, dass mehr Waren exportiert als importiert werden. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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