Alles Geschichte! 6, Schulbuch

45 Auszug aus dem Begleitband zur Sonderausstellung „1636 – Ihre letzte Schlacht“ 2013: Plündern erlaubt Das Ausplündern eroberter Städte und die Suche nach brauchbaren Gegenständen auf einem Schlachtfeld gehörten zu den Gepflogenheiten der Zeit. Da der Sold immer seltener gezahlt wurde, war dies für die Soldaten oftmals die einzige Möglichkeit, sich für den geleisteten Kriegsdienst schadlos zu halten. Zudem bot sich die Gelegenheit, die eigene Ausstattung zu ergänzen oder auszuwechseln. Für die Feldherren waren Feldzeichen, Kanonen und hochrangige Kriegsgefangene nicht nur Beute, sondern zugleich Trophäe. Wahre Reichtümer versprachen sich die Feldherrn und Soldaten gleichermaßen von den gegnerischen Transport- und Trosswagen, die immer bevorzugte Ziele der Plünderer waren. M2: Eickhoff/Schopper (Hg.): 1636. Ihre letzte Schlacht, 2013, S. 171. Weiterer Lebensweg Hagendorf heiratete erneut. Von den zehn Kindern mit Anna Maria Buchlerin erreichten vier das Erwachsenenalter. Hagendorf und seine Familie gingen nach dem Krieg nach Görzke in Brandenburg, wo er Richter und Bürgermeister wurde. Am 14. Februar 1679 starb Hagendorf 77-jährig. Auszug aus dem Begleitband zur Sonderausstellung „1636 – Ihre letzte Schlacht“ 2013: Das Lagerleben Auf engstem Raum lebten sie und ihre Familien im Tross zusammen mit den Reit- und Zugpferden sowie den Schlachtviehherden. Die hygienischen Verhältnisse insbesondere in den länger bewohnten Lagern waren katastrophal. Fließendes Wasser lieferten nur nahegelegene Flüsse oder Bäche, sanitäre Anlagen fehlten vollständig. Ebenso wenig gab es eine geregelte und zuverlässige Versorgung mit Lebensmitteln. Hunger und mangelnde Hygiene erzeugten verschiedenste Krankheiten und führten bis zum Tod. M5: Eickhoff/Schopper (Hg.): 1636. Ihre letzte Schlacht. Zossen 2013, S. 97. Jetzt bist du dran: 1. Ordne die Materialien M1 bis M5 den Begriffen „Quelle“ und „Darstellung“ zu und begründe deine Entscheidung. 2. Arbeite Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Darstellungen und Quellen heraus. Gehe dabei wie oben vorgeschlagen vor. 3. Formuliere eine Fragestellung und überprüfe inwiefern diese mit den angegebenen Quellen und Darstellungen M1 bis M5 beantwortbar ist. Die Lebensbedingungen im Dreißigjährigen Krieg waren auch für Soldaten und deren Familien von Hunger und Krankheiten geprägt. So verstarben Hagendorfs erste Ehefrau, die er 1627 geheiratet hatte, und die gemeinsamen Kinder. Hagendorfs Nachruf So sind nun mein Weib samt Kindern entschlafen. Ihre Namen sind diese Anna Stadtlerin von Traunstein aus Niederbayern Kinder Das erste ist nicht zur Taufe gekommen Die anderen 3 Kinder sind aber zur seeligen christlichen Taufe gekommen. / die Mutter Anna Stadlerin ✝ Die Kinder Das erste NN ✝ Anna Maria ✝ Elisabet ✝ Barbara ✝ Gott gebe ihnen die ewige Ruhe 1633 M3: Peters (Hg.): Peter Hagendorf. Tagebuch eines Söldners aus dem Dreißigjährigen Krieg, 2012, S. 107. Im gleichen Jahr mussten die Söldner des kaiserlichen Heeres, in dem Hagendorf diente, bei Straubing in die schwedische Armee überwechseln. Im Jahr darauf wurde die schwedische Armee geschlagen und Hagendorf kam wieder in die kaiserliche Armee. M4: Sebastian Vrancx: „Soldaten plündern einen Bauernhof“. Gemälde, um 1620 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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