Alles Geschichte! 6, Schulbuch

27 Heinrich verfolgte Katholikinnen und Katholiken sowie lutherische Protestantinnen und Protestanten gleichermaßen. Katholische Klöster wurden aufgelöst, ihr Vermögen fiel der Krone zu. Im Jahr 1549 wurde im „Book of Common Prayer“ die Grundlage der anglikanischen Kirche gelegt, die unter Elisabeth I. allgemeine Gültigkeit erlangte. John Knox und die Presbyterianer John Knox (1514–1572) gilt als der Begründer der reformierten Kirche Schottlands, die auch presbyterianische Kirche genannt wird und aus dem Calvinismus hervorging. Jetzt bist du dran: 1. Fasse die zentralen Informationen über zwei Reformatoren und ihre Lehren in eigenen Worten zusammen (100–150 Wörter pro Reformator). Stelle eine zeitliche Abfolge der Ereignisse her. 2. Im Zusammenhang mit den Hugenotten wird häufig der Begriff „Bartholomäusnacht“ genannt. Recherchiere mit Hilfe des Internets, welche Ereignisse mit diesem Begriff in Zusammenhang stehen. Führe deine Quellen korrekt an und zeige auf, dass sie vertrauenswürdig sind. 3. Benenne die in M3 dargestellten Grundsätze der Täuferbewegung. Erkläre mithilfe des Autorentextes, warum diese Grundsätze zur Verfolgung der Täufergemeinde geführt haben. Heinrich VIII. und die englische Kirche König Heinrich VIII. von England lehnte die protestantischen Bewegungen ab. Er geriet aber in Konflikt mit dem Papst, als er seine Ehe mit Katharina von Aragon annullieren, d. h. für ungültig erklären wollte. Eine Ehescheidung war nicht möglich, der Papst verweigerte jedoch die Annullierung. Heinrich VIII. ließ sich daraufhin 1531 vom Parlament zum Oberhaupt der englischen Kirche ernennen. Er löste die englische Kirche damit von der römischen Kirche und dem Papst los. Der Erzbischof von Canterbury annullierte die Ehe mit Katharina. Heinrich heiratete Anne Boleyn, die gemeinsame Tochter Elisabeth wurde 1558 Königin von England. Heinrich VIII. legte im Suprematsakt von 1534 den König als Oberhaupt der „Church of England“ fest. Eine weitere Bezeichnung ist anglikanische Kirche. Die Geistlichen und die Staatsbeamten mussten einen Eid auf den König leisten. Wer ihn verweigerte, wurde hingerichtet. Alle Geldspenden von Angehörigen der englischen Kirche erhielt nun der König. Dies bedeutete hohe Einnahmen für die Staatskasse. M2: Unbekannt: Ablasshandel. Holzschnitt, 16. Jh. Die späteren Phasen schottischer Auswanderungen führten die Presbyterianer auch in die USA, wo sie heute noch große Gemeinden bilden. Die Täufer als Randgruppe der Reformation Besonders radikal wurden die Täufer (früher meist als Wiedertäufer bezeichnet) verfolgt, die vor allem im ländlichen Raum missionierten und im nahe bei Wien gelegenen Mähren durch einige Adelige toleriert und angesiedelt wurden. Auch in Wien selbst dürfte eine kleine Täufergemeinde bestanden haben. Der später in der Reichsstadt Augsburg hingerichtete Täufer Hans Hut hatte in der Stadt im Jahr 1526 missioniert. Die Erwachsenentaufe und die Absonderungen von der „Welt“ charakterisierten diese konfessionelle Gruppe ebenso wie die Ablehnung von Gewalt, des Kriegsdienstes und die Verweigerung des Eides. Der Landesherr, Erzherzog Ferdinand, bekämpfte die Täufer hart […]. Die Hinrichtung des Täuferführers Balthasar Hubmaier in Wien im Jahr 1528 war ein weit über die Stadt hinaus wahrgenommenes Signal. Auch in den weiteren Jahren der ersten Jahrhunderthälfte des 16. Jh. kam es in Wien zu Hinrichtungen von Täufern. M3: Vocelka: Brennen für den Glauben, 2017, S. 298. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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