Alles Geschichte! 6, Schulbuch

187 Ausschnitt aus dem Bordbuch von Christoph Kolumbus 1492 Samstag, den 13. Oktober (Die Eingeborenen) erreichten mein Schiff auf Booten, die für die Verhältnisse des Landes äußerst kunstgerecht aus einem einzigen Baumstamm verfertigt und von denen einige so groß waren, dass darin 40 und auch 45 Leute Platz fanden, während andere so klein waren, dass sie nur einen einzigen Mann aufnahmen. Sie trieben die Boote mit Rudern an, die Ofenschaufeln glichen, und kamen so schnell damit vorwärts, dass es erstaunlich war. Kippte ein Boot um, so schwammen alle auf dem Wasser, kehrten das Boot wieder nach oben, und mit hohlen Kürbissen […] entleerten sie die Boote vom Wasser, das eingedrungen war. […] Ich beobachtete alles mit größter Aufmerksamkeit und trachtete herauszubekommen, ob in dieser Gegend Gold vorkomme. Dabei bemerkte ich, dass einige von diesen Männern die Nase durchlöchert und durch die Öffnung ein Stück Gold geschoben hatten. Mit Hilfe der Zeichensprache erfuhr ich, dass man gegen Süden fahren müsse, um zu einem König zu gelangen, der große goldene Gefäße und viele Goldstücke besaß. […] Sonntag, den 14. Oktober […] Sollten Eure Hoheiten den Befehl erteilen, alle Inselbewohner nach Kastilien zu schaffen oder aber sie auf ihrer eigenen Insel als Sklaven zu halten, so wäre dieser Befehl leicht durchführbar, da man mit etwa fünfzig Mann alle niederhalten und zu allem zwingen könnte. […] M2: Kolumbus, Christoph: Bordbuch. Aufzeichnungen seiner Ersten Entdeckungsfahrt nach Amerika 1492–1493. 2006, S. 35 f. M3: Bild aus Martinez Companon: Pockenkranker Indio. Aquarell, undatiert, um 1700 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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