171 Die Habsburger in Spanien Mit dem spanischen Erbe herrschte der Habsburger Karl V. über ein Großreich, welches schon von Zeitgenossen als „Reich, in dem die Sonne nicht untergeht“ bezeichnet wurde. Neben österreichischen Ländern, waren unter ihm die spanischen Reiche Aragon, Kastilien und Navarra samt der überseeischen Kolonien vereint, sowie die Niederlande und Südita0 50 100 km Plattensee Donau Donau Inn Krakau Lemberg Przemysl Klausenburg Hermannstadt Belgrad Banjaluka Sarajewo Triest Bozen Trient Salzburg Budweis Wien Pressburg Budapest Brünn Prag Karlsbad Kronstadt Gft. Tirol Hzm. Kärnten Hzm. Salzburg Vorarlberg Hzm. Steiermark Hzm. Bukowina Gfsm. Siebenbürgen Hzm. Schlesien Kgr. Galizien und Lodomerien Hzm. Krain Bosnien Herze- gowina Kgr. Böhmen Kgr. Ungarn Kgr. Slawonien Kgr. Dalmatien Kgr. Kroatien Mgft. Mähren -österreich Ehzm. NiederEhzm. OberAdriatisches Meer Deutsche Ungarn Tschechen Polen Slowaken Ukrainer Slowenen Kroaten Rumänen Italiener, Ladiner Serben Bosnier (muslimisch) Österreich (Bevölkerungsanteile in %) Grenzen österreichische Reichshälfte ungarische Reichshälfte Bosnien-Herzegowina Ungarn 35,6 48,1 2,3 9,4 9,8 14,1 14,1 23,0 17,8 12,6 4,5 2,8 2,7 1,0 Deutsches Reich Rumänien Serbien Italien Russisches Reich M3: Die Österreich-Ungarische Monarchie und ihre Nationalitäten bis 1918 lien. Zur Sicherung der Herrschaft der Dynastie übergab er die Herrschaft über die österreichischen Länder an seinen Bruder Ferdinand. Schließlich ergab sich eine Teilung der Dynastie in eine österreichische und in eine spanische Linie. Die Spanischen Habsburger waren in Kriege mit Frankreich, England und den Niederlanden verwickelt. In diesen verloren sie zahlreiche Gebiete. 1588 wurde ein großer Teil der spanischen Flotte in einer Seeschlacht gegen England vernichtet, womit die Dominanz auf den Weltmeeren verloren ging. Im Jahr 1700 starb mit Karl II., der letzte spanische Habsburger. Er hatte keine Nachkommen und in der Folge kam es zum Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1715). Der österreichische Habsburger Kaiser Leopold I. kämpfte gemeinsam mit England und den Niederlanden gegen die Vorherrschaft Frankreichs, wo Ludwig XIV. ebenfalls den spanischen Thron für seinen Enkel beanspruchte. Der Krieg endete mit Kompromissen: Österreich erhielt die spanischen Besitzungen in Italien, Frankreich den spanischen Thron. Habsburger, Osmanen und der Balkan Nachdem die Osmanen 1453 Konstantinopel erobert hatten, expandierten sie am Balkan erfolgreich. Zweimal, 1529 und 1683, gelangten sie bis zur kaiserlichen Residenzstadt Wien. Zeitweise verhinderten Tribute der Habsburger weitere Expansionen der Osmanen. Nach der zweiten Belagerung Wiens (s. S. 36) gelang es den Habsburgern, in die Offensive zu gehen und in Ungarn sowie am Balkan vorzurücken. Der Frieden von Karlowitz 1699 sprach Ungarn und Kroatien den Habsburgern zu. Weitere Expansionsbemühungen am Balkan brachten Österreich im 19. und 20. Jh. in Konflikt mit Russland und Serbien, welcher letztlich im Ersten Weltkrieg kulminierte (s. S. 140). Jetzt bist du dran: 1. Fasse die wesentlichen Punkte für den erfolgreichen Aufstieg und die Expansion der Habsburger zusammen. 2. Erläutere anhand der Karte (M1) die territoriale Entwicklung der Monarchie. 3. Rufe mit der QuickMedia-App das Video „Österreich im Überblick“ auf. Löse die interaktiven Aufgaben. M2: Bernhard Strigel: Die Familie Maximilians I. Gemälde, um 1515 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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