Alles Geschichte! 6, Schulbuch

148 3.12 Der moderne Krieg Giftgas In der Schlacht von Ypern 1915 setzte die deutsche Armee erstmals Gas ein. Dieses durch das Kriegsrecht seit 1907 verbotene Kampfmittel wurde von den kriegführenden Parteien weiterentwickelt. Chlorgas, Senfgas u. a. wurden mit Artillerie verschossen. Sie stellen die erste Massenvernichtungswaffe dar. Zwar wurden die Soldaten mit Gasmasken ausgerüstet, dennoch starben viele Männer einen qualvollen Erstickungstod. Krieg auf See Bereits vor dem Krieg lösten moderne Kriegsschiffe alte Modelle ab, z. B. die britischen Dreadnoughts, die gepanzert und aus Stahl waren. Sie wiesen fünf Geschütztürme mit großkalibrigen (= mit großem Durchmesser) Doppelrohren auf. Neu waren auch U-Boote. Deutschland versuchte mit seinem sogenannten „uneingeschränkten U-Boot-Krieg“ die Überlegenheit der Entente am Meer und die damit verbundenen Versorgungsvorteile auszugleichen. Neben Kriegsschiffen versenkte die deutsche U-Boot-Flotte über 5500 Handelsschiffe. Dass dabei auch der Tod von Zivilpersonen in Kauf genommen wurde, stellte einen Verstoß gegen das Kriegsrecht dar (s. S. 144). Waffen der Zukunft Zwei Waffengattungen, die ihr gesamtes tödliches Potenzial im Zweiten Weltkrieg entwickelten, waren Panzer und Flugzeuge. „Tanks“ wurden zunächst von den Briten, dann auch von den anderen Kriegsparteien eingesetzt. Ihre Aufgabe war es, befestigte Stellungen und Gräben zu überwinden. M3: Unbekannt: Britischer Panzer bei Cambrai, Frankreich. Fotografie, digital koloriert, 1917 Flugzeuge spielten eine wichtige Rolle für die Aufklärung und konnten einzelne Bomben abwerfen. Deutschland setzte auch Zeppeline zur Luftaufklärung ein. Jetzt bist du dran: 1. Analysiere die Fotografien M1 bis M4 in Hinblick auf die abgebildeten Waffen und den Umgang damit. 2. Erkläre anhand der Analysen und des Autorentextes den Begriff „industrialisierter Krieg“. 2. Diskutiert in der Klasse, ob militärisches Hochrüsten von Staaten Konflikte eher verhindert oder befeuert. Durch die Industrialisierung des Krieges ergab sich eine Rüstungsspirale. Dabei ging es darum, die Überlegenheit bei der Produktion von Kriegsgütern zu sichern und die Waffen zu optimieren. Tödliche Waffe des Ersten Weltkrieges war in erster Linie die Artillerie, welche in den Materialschlachten tagelanges Trommelfeuer auf die gegnerischen Stellungen legte. M1: Unbekannt: Ein deutscher Soldat reibt die Granate des Eisenbahngeschützes „Langer Max“ (im Hintergrund) vor der Ladung ab. Fotografie, 1918 Auch das Maschinengewehr zeigte im Stellungskrieg und gegen die veraltete Kavallerie verheerende Wirkung. Im Laufe des Krieges wurden weitere Waffen entwickelt, die den Krieg modernisierten und fatale Wirkungen entfalteten. M2: Unbekannt: Französischer Soldat mit einem von der k. u. k Armee erbeuteten Flammenwerfer an der italienischen Front. Fotografie, undatiert Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=