14 2. Auf brüche in Religion, Kunst, Kultur und Wirtschaft 2.1 Medienrevolutionen M1: Boelter: Die Nationalbibliothek in der Hofburg in Wien. Fotografie, 2018. Wusstest du, dass … … der Buchdruck 1997 vom US-Magazin „Time“ zur bedeutendsten Erfindung des zweiten Jahrtausends gekürt wurde? … jede Minute etwa 200 Millionen E-Mails versendet, 500 Stunden Videos auf YouTube hochgeladen und über 400.000 Apps heruntergeladen werden (Stand 2021)? … Johannes Gutenberg den Buchdruck nicht erfunden, sondern durch handgegossene bewegliche Lettern vor allem effizienter gemacht hat? … sich das Wort „Presse“, das heute für das Zeitungswesen steht, von der Presse der (Buch-)Drucker ableitet? … ein handschriftlich kopiertes Buch im 16. Jh. etwa 300-mal teurer war als ein gedrucktes? … der französische König einen Agenten in Gutenbergs Werkstatt schickte, um „Industriespionage“ zu betreiben und das gut gehütete Geheimnis der neuen Buchdruck-Technik zu entschlüsseln? … mittlerweile knapp fünf Milliarden Menschen das Internet nutzen? … die meisten Bücher zu Gutenbergs Zeit in verhältnismäßig geringen Auflagen von 200 bis 300 Stück erschienen? Medienrevolutionen definiert: 1. die Herausbildung der menschlichen Sprache 2. die Entwicklung der Schrift 3. die Erfindung des Buchdrucks 4. die Digitalisierung Auch die Entwicklung des Rundfunks, also die Einführung von Radio und Fernsehen, könnte als Medienrevolution eingestuft werden. Zuweilen verwendet man für diese (und für andere ähnliche Veränderungen) auch den etwas schwächeren Begriff des Medienwandels. Kern jeder Medienrevolution ist eine tiefgreifende Veränderung der Gesellschaft, ausgelöst durch das Auftreten eines neuen Mediums. Das heißt, dass sich das Leben der Menschen durch eine solche Entwicklung oder Erfindung in kurzer Zeit grundlegend wandelt. Zwar herrscht keine völlige Einigkeit darüber, welche Ereignisse als Medienrevolutionen gelten, doch in der Regel werden folgende vier einschneidenden Veränderungen als Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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