Alles Geschichte! 5, Schulbuch

82 LÄNGSSCHNITT Prähistorische Menschen Das Gebiet des heutigen Österreichs wurde bereits im Paläolithikum, um etwa 250 000 v. Chr., von Menschen bewohnt. Sie lebten als Jäger/innen und Sammler/innen, benutzten Feuer, bewohnten Höhlen und errichteten Jagdlager. Funde belegen, dass sie einfache Steinwerkzeuge wie Faustkeile und Werkzeuge aus Knochen verwendeten. Für die Zeit vor etwa 30 000 Jahren gibt es im Donauraum im westlichen Niederösterreich bemerkenswerte Fundstücke, die auf Fruchtbarkeits- und Totenkulte hinweisen, darunter die Venus von Willendorf und die Venus vom Galgenberg bei Stratzing, eine der ältesten anthropomorphen Figuren der Welt (anthropomorph = von menschlicher Gestalt). Entwicklungen aufgrund der Sesshaftigkeit Um 5600 v. Chr. wurden die Menschen sesshaft und betrieben Land- und Viehwirtschaft. Zwischen 3800 und 3300 v. Chr. gab es zwischen Bodensee und Attersee bis in das heutige Kärnten Pfahlbausiedlungen. Seit Ende des 19. Jh. werden die zahlreichen Zeugnisse dieser Pfahlbaukultur erforscht. Nach der Kupferzeit setzte um 2200 v. Chr. die Herstellung von Bronze ein, welche für Schmuck, Waffen und Werkzeuge verwendet wurde. Landwirtschaft, Bergbau und Handel gewannen an Bedeutung und führten zur Herausbildung von unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Die Hallstattzeit Der Epochenbegriff Hallstattzeit für den Zeitraum vom 8. Jh. v. Chr. bis ca. 450 v. Chr. bezieht sich über den österreichischen Raum hinaus auf weite Teile Europas. Er geht auf ein Gräberfeld nahe dem Hallstätter See (OÖ) zurück, wo in über 1000 Gräbern zahlreiche Gegenstände aus Keramik, Schmuck und Waffen gefunden wurden. Sie stammen teilweise aus anderen Teilen Europas und weiter entfernten Gebieten wie Afrika, was Rückschlüsse auf damalige Handelsnetzwerke und die Mobilität erlaubt. In Hallstatt selbst spielte das Salzbergwerk eine wirtschaftlich tragende Rolle. Das „weiße Gold“, wie Salz bezeichnet wurde, diente als gewinnbringendes Exportgut. Die vorrömische Zeit Österreich von den Anfängen bis zumEnde der römischen Herrschaft 0 50 100 km Pannonia Noricum Raetia Italia Salzach (Isoata) Inn (Aenus) Inn (Aenus) Drau (Dravus) Mur (Murus) Enns (Anisus) Donau (Danuvius) Donau (Danuvius) Bodensee Veldidena (Wilten bei Innsbruck) Aguntum (Lienz) Teurnia (Spittal) Virunum (Maria Saal) Flavia Solva (Leibniz) Lentia (Linz) Vindobona (Wien) Carnuntum (Petronell) Ovilava (Wels) Brigantium (Bregenz) wichtige Straßen heutige Staatsgrenze M1 Römische Provinzen im Gebiet des heutigen Österreichs (15 v. Chr. – 476) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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