79 Jetzt bist du dran: 1. Vergleiche die Ausdehnung des Han-Reiches mit Hilfe von Karten mit jener des heutigen Chinas. 2. Diskutiere, inwiefern das Römische Reich und das Han-Reich aufgrund ihrer Größe und Lage miteinander verglichen werden können. 3. Rufe mit der QuickMedia-App das Video „Der römische Kaiser und der Han-Kaiser“ auf und sieh es an. 4. Löse die interaktiven Aufgaben zum Video „Der römische Kaiser und der Han-Kaiser“. 5. Erläutere die Bedeutung von Grabbeigaben. Gehe dabei auf die mögliche Bedeutung der Terrakotta-Armee ein (M3). Bis heute ist umstritten, ob der Konfuzianismus eine Religion oder eine philosophische Lehre ist. Konfuzius wird auch heute noch verehrt und es gibt in China etwa 500 konfuzianische Tempel sowie zahlreiche Feste und Rituale. Es gibt jedoch auch die Einschätzung, der Konfuzianismus sei lediglich ein Wertesystem. Chang’an – Hauptstadt des Han-Reiches Die heutige Millionenstadt Xi’an war schon während der Herrschaft der Quin-Dynastie die Hauptstadt des chinesischen Kaiserreiches. Der Name der Stadt war damals Chang’an. Chang’an blieb auch während der Han-Zeit die Hauptstadt. Sie lag etwa 5 Kilometer von der heutigen Metropole Xi’an entfernt und hatte um das Jahr 0 etwa 240 000 Einwohner/ -innen. 1974 wurde Xi’an weltbekannt, weil man bei archäologischen Ausgrabungen in der Grabstätte des ersten chinesischen Kaisers Quin Shihuangdi über 8000 lebensgroße Terrakotta-Soldaten fand. Rom– Hauptstadt des römischen Imperiums Die Reichshauptstadt Rom wuchs ab etwa 200 v. Chr. sehr rasch. Obwohl zahlreiche Wohnhäuser gebaut wurden, herrschte im 1. Jh. v. Chr. bereits Wohnungsnot und es gab Bau- und Mietspekulation. Um das Jahr 0 hatte Rom nach heutigen Schätzungen etwa eine Million Einwohner/innen. Die meisten von ihnen lebten in Mietwohnungen. Cäsar versuchte, die Situation der Bevölkerung in der Hauptstadt zu verbessern, indem er die Pflasterung, Reparatur und Reinigung der Straßen regeln ließ und eine Mietpreisgrenze einführte. Plinius der Ältere berichtet im 1. Jh. n. Chr. uber die Serer Die ersten der Menschen, die bekannt sind, sind die Seres [= Seidenleute, Anm.], berühmt durch Wolle von Bäumen; sie spülen mit Wasser das Haar der Blätter und kämmen es herunter. Daraus entsteht die doppelte Mühe des Auseinanderzupfens und Webens der Fäden für unsere Frauen. Mit so vielfältiger Anstrengung, in so weiter Entfernung wird es geholt, damit die römische Frau in der Öffentlichkeit glänze. Die Seres sind mild, aber auch wilden Tieren ähnlich, sie meiden den Kontakt mit den übrigen Menschen und sie erwarten die Waren. M2 Plinius: Naturgeschichte, 6,54, zit. nach Scharinger, 2017, online auf: web.ph-tirol.at (15.9.2021). M3 Terrakotta-Figuren, kaiserliche Grabbeigaben, westliche Han-Dynastie (206 v. Chr. –9 v. Chr.). Religion und Philosophie Parallelen zwischen dem Römischen Reich und dem HanReich gab es um das Jahr 0 auch in Bezug auf Religion und Philosophie. In beiden Reichen setzten sich jene Strömungen durch, die eine Fortsetzung existierender religiöser Traditionen ermöglichten und die Legitimation der Herrschenden nicht in Frage stellten. In beiden Reichen gab es bedeutende philosophische Schulen, die eine ethisch korrekte Lebensweise propagierten. Konfuzianismus und Stoa In Rom setzte sich die philosophische Schule der Stoa durch, in China die Lehre des Konfuzius. Eine wichtige Regel der Stoiker forderte, in Übereinstimmung mit der Natur zu leben. Die Stoiker waren überzeugt, alles sei aus einem Urfeuer entstanden und miteinander verflochten. Im Han-Reich verbreitete sich der Konfuzianismus, eine auf den chinesischen Philosophen Konfuzius (geb. 551 v. Chr.) zurückgehende Lehre bzw. Schule. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=