3000 v. Chr. 2000 v. Chr. 1000 v. Chr. Jahr 0 1000 60 3.10 Geteilte Herrschaft: Westrom– Ostrom A t l a n t i s c h e r O z e a n M i t t e l m e e r Nordsee Rhein Donau Tigris Euphrat Schwarzes Meer Ostsee Pontus Dacia Thraciae Macedonia Italia Suburbicaria Italia Annonaria Septem Privinciae Asiana Oriens Aegyptus Africa Hispanniae Britanniae Illyricum (Pannoniae) Galliae Trier London Marseille Ravenna Rom Córdoba Alexandria Memphis Jerusalem Antiochia Konstantinopel Athen Karthago Toledo Oströmisches Reich Weströmisches Reich 0 250 500 km M1 Das Römische Reich 395 n. Chr., nach der Teilung in Westrom und Ostrom Ein neues Herrschaftssystem Mit dem Jahre 284 begann unter Kaiser Diokletian erneut ein Reformprozess. Um das riesige Herrschaftsgebiet mit etwa 15 000 Kilometern Grenze regieren zu können, teilte er die Macht und das Reich unter zwei Seniorkaisern (Augusti) und zwei Juniorkaisern (Caesares) auf. Als Folge der Reform nahm Roms Bedeutung als Zentrum des Reiches ab. Diese Tetrarchie (System von vier Herrschern) kann bereits als Vorbote der späteren Teilung des Römischen Reiches gesehen werden. Konflikte zwischen den Herrschenden und Streitigkeiten über die Nachfolge waren allerdings unausweichlich und die Tetrarchie zerfiel. Von der Einheit zur Teilung Kaiser Konstantin gelang es, ab 324 das Reich wieder allein zu regieren. Die Stadt Byzantion wurde von ihm in Konstantinopel (das heutige Istanbul) umbenannt und zur neuen Hauptstadt ausgebaut. Er selbst bekannte sich zum neuen Glauben des Christentums, das dadurch einen Aufschwung erlebte und im Jahr 380 zur Staatsreligion wurde (s. S. 75). Das Römische Reich wurde zu dieser Zeit noch durch drei Elemente zusammengehalten: durch ein einheitliches Recht, eine einheitliche Verwaltung und das Heer. Bedroht wurde es allerdings durch das Volk der Sassaniden im Osten und das Vordringen germanischer Stämme im Norden. Auch entwickelten sich der Latein sprechende Westteil und der griechisch sprechende Ostteil zunehmend auseinander. Aufgrund dieser Faktoren kam es im Jahre 395 zur Reichsteilung in ein Weströmisches und ein Oströmisches Reich. Es bestand jedoch weiterhin die prinzipielle Idee der Reichseinheit. Gesetze waren im gesamten Reich gültig und die Kaiser erkannten sich gegenseitig an. Tatsächlich handelte es sich um eine Teilung der Herrschaft, wie es sie auch zuvor bereits gegeben hatte. Diesmal sollte sie allerdings von Dauer sein. Der Untergang desWeströmischen Reiches Der Zerfall des Weströmischen Reiches gründet zum einen auf religiösen Auseinandersetzungen sowie wirtschaftlichen und administrativen Schwierigkeiten. Zum anderen hatte Westrom mit dem Drängen anderer Völker bzw. Stämme ins Reich zu kämpfen, wie der Germanen, Slawen und Hunnen. Es kam zunehmend zur Errichtung vor allem germanischer Herrschaftsbereiche auf weströmischem Gebiet. Rom hatte zu diesem Zeitpunkt bereits massiv an Bedeutung verloren und war auch nicht mehr Kaiserresidenz. Das waren Mailand und später Ravenna im Westen sowie Konstantinopel im Osten. Im Laufe der Zeit entwickelten sich die beiden Reichshälften sowohl kulturell als auch administrativ noch weiter auseinander. 476 wurde der letzte Westkaiser Romulus Augustus von Odoaker abgesetzt, der mit einem Heer aus verschiedenen Germanenstämmen ins Reich eingedrungen war. Die kaiserliche Amtstracht wurde daraufhin von ihm nach Konstantinopel geschickt. Das Oströmische Reich gab aber seinen Anspruch auf weströmisches Gebiet bis zu seinem Ende im Jahr 1453 nie auf. Jetzt bist du dran: 1. Zähle mit Hilfe der Karte (M1) und deines Atlas die Staaten auf, die heute auf dem Gebiet des ehemaligen West- bzw. Oströmischen Reiches liegen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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