Alles Geschichte! 5, Schulbuch

3000 v. Chr. 2000 v. Chr. 1000 v. Chr. Jahr 0 1000 50 3.5 Persische Kriege und Bündnispolitik Die Eroberungen des Perserreiches Ursprünglich handelte es sich bei Persien nur um ein kleines Gebiet im heutigen Iran. Innerhalb kürzester Zeit breitete es sich im 6. Jh. v. Chr. massiv aus und stieg zum bis dahin größten Reich auf. Es reichte vom heutigen Indien über Usbekistan bis nach Ägypten und Kleinasien. So regierte der Perserkönig bald auch über einige ionische Stadtstaaten (griechische Poleis in Kleinasien). Zwar waren diese bis dahin nicht unabhängig gewesen, sondern unter Herrschaft des Lyderreiches, jedoch dürften sie unter diesem mehr Freiheiten genossen haben. Deshalb versuchten die meisten ionischen Poleis, sich dem neuen Herrscher zu widersetzen, blieben dabei allerdings erfolglos. Genauso wurde Makedonien gegen Ende des 6. Jh. v. Chr. erobert und musste in der Folge dem persischen Reich Tribute zahlen. Sparta – Nutznießer der politischen Instabilität Am Vorabend der Perserkriege war die griechische Staatenwelt politisch instabil: Auf der einen Seite bekämpfte man sich vielerorts gegenseitig und auf der anderen gerieten wiederholt Poleis in einen bürgerkriegsähnlichen Zustand. Die Motive bewegten sich dabei zumeist zwischen rein persönlichen Machtkämpfen einzelner Familien und tatsächlichen politischen Zielen, wie mehr Mitbestimmung für gewöhnliche Bürger. Eine Polis, die davon nicht betroffen war und ganz im Gegenteil massiv davon profitierte, war Sparta. Denn indem man sich immer wieder geschickt gegen einzelne Tyrannen anderer Poleis stellte und deren Aufständische militärisch unterstützte, gelang es, das eigene Einflussgebiet nach und nach auszudehnen. Mit zwei Ausnahmen gehörten am Ende des 6. Jh. v. Chr. schließlich bereits alle Stadtstaaten der Peloponnes (eine große Halbinsel im Süden des griechischen Festlandes) dem spartanischen Bündnissystem an, das heute als Peloponnesischer Bund bezeichnet wird. Athens neues Selbstbewusstsein Auch in Athen schritt Sparta ein und half, den Tyrannen Hippias zu vertreiben. Allerdings positionierte Sparta sich im Anschluss gegen Kleisthenes und dessen Reformpläne, wodurch es das erlangte Vertrauen wieder verspielte. Unterdessen konnte sich Athen durch Kleisthenes’ Reformen politisch stabilisieren und militärisch neu aufstellen. In der Folge gewann Athen einige wichtige Schlachten gegen andere mächtige Poleis und dehnte so sein Staatsgebiet aus. Das hierdurch gewonnene Selbstbewusstsein führte dazu, dass man sich selbst vor dem persischen Großreich nicht mehr fürchtete. Der ionische Aufstand als Auslöser Ausgehend von Milet erhoben sich im Jahr 500 v. Chr. die ionischen Poleis in Kleinasien zu einem Aufstand, um Unabhängigkeit von den Persern und den von ihnen eingesetzten bzw. gestützten Tyrannen zu erlangen. Doch allein war dieses Vorhaben zum Scheitern verurteilt, und so hoffte man auf Hilfe aus den anderen griechischen Poleis. Doch bis auf Athen und Eretria fand sich keine Unterstützung. Trotzdem gelangen zunächst Achtungserfolge gegen die überraschten Perser. In der Folge begehrten immer neue Gebiete gegen die Perser auf. Allerdings zogen sich die Athener und Eretrier nach kurzer Zeit wieder zurück. Schritt für Schritt übernahm das mittlerweile mobilisierte persische Großreich wieder die Kontrolle und schlug im Jahr 494 v. Chr. die griechische Flotte entscheidend. Daraufhin wurde Milet als mahnendes Zeichen vollkommen zerstört und der ionische Aufstand war beendet. Immerhin konnten die griechischen Poleis vielerorts erreichen, dass nicht Tyrannen zurück an die Macht kamen. Schlacht bei Marathon Auch die Beteiligung Athens und Eretrias am Aufstand sollte nach persischer Auffassung nicht ungesühnt bleiben. So wurde allen griechischen Poleis ein Ultimatum gestellt, sich zu unterwerfen. Die meisten Stadtstaaten kamen diesem nach. Lediglich Athen sowie Sparta und seine Verbündeten ließen es verstreichen. Während Eretria in der Folge zerstört und deren Bevölkerung versklavt wurde, kam es 490 v. Chr. in Marathon zur entscheidenden Schlacht zwischen Athen und den Persern. Obwohl Spartas Verstärkung zu spät eintraf und trotz ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit konnten sich die Athener behaupten und die persische Armee in die Flucht schlagen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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