2000 41 Antike Erkenntnisse – nach wie vor aktuell Einige wichtige Erkenntnisse, die bis heute unser Denken prägen und unseren Alltag beeinflussen, stammen aus der Antike. Wir wenden z. B. bestimmte Prinzipien an, die antike Wissenschaftler erkannt haben. Einer dieser Forscher und Entwickler war Archimedes von Syrakus. Seine wissenschaftliche Arbeit kann als Grundlagenforschung betrachtet werden. Archimedes von Syrakus Der um 287 v. Chr. geborene Mathematiker lebte zeitweise in der antiken Wissensmetropole Alexandria und arbeitete mit den größten Mathematikern seiner Zeit zusammen. Heute gilt er als einer der bedeutendsten Mathematiker und Physiker der Antike, als genialer Ingenieur und Experimentator. Der ihm zugeschriebene Ausruf „Heureka“ wird bis heute als Motto verwendet, wenn eine große Erfindung oder ein wissenschaftlicher Durchbruch gelingt. Das „archimedische Prinzip“ Archimedes war, so die Überlieferung, in eine randvoll gefüllte Badewanne gestiegen und sah, dass das Wasser herausschwappte. Dadurch erkannte er, dass der Auftrieb eines Körpers in einem Medium wie Wasser genauso groß ist wie das Gewicht des verdrängten Wassers. Das archimedische Prinzip Die Auftriebskraft eines Körpers ist in einem Medium (Flüssigkeit oder Gas) genauso groß wie die Gewichtskraft des vom Körper verdrängten Mediums. • Ein Körper schwimmt, wenn die Auftriebskraft größer als die Gewichtskraft ist. • Ein Körper schwebt, wenn die Auftriebskraft genau gleich der Gewichtskraft ist. • Ein Körper sinkt, wenn die Auftriebskraft kleiner als die Gewichtskraft ist. Archimedische Entdeckungen und Erfindungen Mit der Formulierung der Hebelgesetze legte Archimedes den Grundstein für die Entwicklung der Mechanik. Seine Erfindung der „archimedischen Schraube“ ermöglichte es, Wasser nach oben zu befördern: Mit Hilfe einer sich drehenden Spirale konnten somit Felder bewässert oder Sumpfgebiete entwässert werden. Bis heute sind derartige Anlagen im Einsatz. Verwendung als Kriegsgeräte Überliefert ist auch, dass einige von Archimedes’ Erfindungen für die Entwicklung von Kriegsgeräten genutzt wurden. So baute man Kräne, die Schiffe aus dem Wasser hoben, setzte von ihm entworfene Katapulte gegen römische Geschütze ein und nutzte Spiegel, um feindliche Schiffe mit Hilfe der Sonne wie mit einem Brennglas in Brand zu setzen. Diese Waffen kamen während der Belagerung von Syrakus im Zweiten Punischen Krieg zum Einsatz. Archimedes wurde getötet, als die römischen Truppen Syrakus einnahmen. M2 Michel Corneille der Jüngere: Aspasia im Kreis von Philosophen. Gemälde, 100 x 200 cm, 1670er Jahre Jetzt bist du dran: 1. Definiere, womit sich die Philosophie beschäftigt und inwiefern sie sich von Mythen und Religion unterscheidet. 2. Nimm Stellung zur Behauptung, es habe in der Antike nur bedeutende Philosophen, aber keine Philosophinnen gegeben. 3. Formuliere eine Vermutung, weshalb es kaum antike Darstellungen Aspasias gibt, Michel Corneille II sie jedoch gegen Ende des 17. Jh. auf einem großen Gemälde darstellte. 4. Recherchiere im Internet, wofür die archimedischen Erfindungen auch heute noch eingesetzt werden. 5. Arbeite heraus, warum man antike Forschung und Wissenschaft als Grundlagenforschung bezeichnen kann. Verwende bei Bedarf auch Lexika zur Begriffsklärung. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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