3000 v. Chr. 2000 v. Chr. 1000 v. Chr. Jahr 0 1000 38 Die „olympische Götterfamilie“ Laut dem Mythos lebten die bedeutendsten Göttinnen und Götter der Griechen auf dem Olymp, dem mit 2918 Metern höchsten Berg Griechenlands. Die zwölf „Olympier“ wurden erstmals im 8. Jh. v. Chr. von dem bekannten griechischen Erzähler Homer erwähnt. Besonders verehrt wurde neben dem Göttervater Zeus und seiner Frau und Schwester Hera auch Demeter, die Göttin der Fruchtbarkeit der Erde, des Getreides und der Saat. Aufgrund der Abhängigkeit der Menschen von landwirtschaftlichen Erträgen nahm sie eine zentrale Rolle ein. In Darstellungen wird Demeter mit einer Weizenähre und Mohn, aber auch mit Blumen, Früchten und Samen gezeigt. Kultische Zeremonien für die Göttin Demeter Der Frühling steht symbolisch für die Wiedergeburt allen Lebens auf der Erde. Zu Beginn des Frühlings wurde daher Demeters gedacht, indem man kultische Zeremonien abhielt. Die Göttin wurde gefeiert, damit sie für eine gute Ernte sorgen würde. Der Kult um ihre Person trägt den Namen „Mysterien von Eleusis“, da die Riten im Demeter-Heiligtum in Eleusis, 30 Kilometer außerhalb von Athen, abgehalten wurden. Die Mysterien von Eleusis Die Gläubigen mussten die Zeremonien geheim halten, andernfalls drohte die Todesstrafe. Sie wurden somit zu einem exklusiven Kreis und glaubten, an göttlicher Macht teilzuhaben, die ihnen in einem Leben nach dem Tod Vorteile bringen würde. Durch historische Forschung ist bekannt, dass die Mysterien aus umfangreichen kultischen Vorbereitungen bestanden, bei denen heilige Gegenstände zum Fuße der Akropolis in Athen gebracht wurden. Priester nahmen Waschungen vor und opferten ein Schwein. Es folgte ein Umzug von bis zu 3000 Personen. Mit lauten Rufen endete die Prozession in Eleusis. Anschließend gab es einen Tag des Fastens, das mit einem berauschenden Gebräu beendet wurde. In einer großen Halle wurden den Anwesenden heilige Reliquien der Demeter präsentiert. Den Abschluss bildete ein großes Fest, bei dem ein Stier geopfert wurde. Bevor sich die Versammlung auflöste, wurden erneut besondere Getränke zu sich genommen. Die Götterwelt im antiken Rom Auch die Römer verehrten zahlreiche Göttinnen und Götter, die jeweils bestimmten Lebensbereichen zugeordnet waren. Ihre polytheistische Religion (altgriech. poly = viel) kannte Hauptgötter, die auch die obersten Staatsgötter waren, und Hausgötter, etwa die Penaten (lat. penus = Vorratskammer), die Schutzgottheiten der Vorräte. Auch sogenannte Laren wurden verehrt, die Geister verstorbener Familienmitglieder, also gute Schutzgeister. Diese „privaten“, persönlichen Göttinnen und Götter waren eine Besonderheit der römischen Religion. Glaube und Alltagsleben Die römische Religion war dem Leben zugewandt. Es gab keine konkrete Vorstellung vom Jenseits. Opfergaben waren Pflicht und wurden bereitwillig dargebracht, religiöse Vorschriften einzuhalten wurde ebenfalls als Pflicht angesehen. Besonders wichtig waren für die Römer die Weissagungen speziell ausgebildeter Priester. Man glaubte z. B., dass sie es verstanden, den Vogelflug zu lesen und daraus den Willen der Göttinnen und Götter abzuleiten. Die überwiegend männlichen Priester befragten die Römer auch im Zusammenhang mit privaten Ereignissen wie Hochzeiten u. Ä. M3 Opfer für die Göttin Demeter. Eleusis, Relief (Ausschnitt), 4. Jh. v. Chr. Kulte im antiken Rom Auch im antiken Rom gab es kultische Verehrung von Gottheiten, etwa den weit verbreiteten Mithras-Kult, einen Erlösungskult. Sein Ursprung liegt in Persien, durch die Eroberungen Alexanders „des Großen“ wurde er auch in Europa bekannt. Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv
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